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Chronik

Psychische Erkrankungen nehmen zu

Der 10. Oktober ist nicht nur der Kärntner Landesfeiertag, sondern auch der Welttag der psychischen Gesundheit. Von der ständigen Zunahme von Krankheiten der Psyche sind alle Altersgruppen betroffen.

In zehn Jahren werden mentale Krankheiten, allen voran die Depression, laut Einschätzung von Medizinern die Nummer eins der Erkrankungen sein. Nachdem der Sommer etwas entspannter verlief, nehmen die Erkrankungen vor allem bei Kinder und Jugendlichen nun wieder zu. Die stärkste Zunahme wird aktuell bei Essstörungen beobachtet.

Essstörung bringt subjektiv Kontrolle

Barbara Haid vom Bundesverband für Psychotherapie begründet die Entwicklung von Essstörungen während der Pandemie mit der Unsicherheit während dieser Zeit, als „nichts mehr berechenbar oder kontrollierbar“ war: „Da ist die Kontrolle über das Essverhalten und den eigenen Körper etwas, das den Menschen subjektiv ein Stück Kontrolle über das eigene Leben vermittelt hat.“

Als Folge des steigenden Therapiebedarfes kündigte die Österreichische Gesundheitskasse an, Therapieplätze für Jugendliche rascher anzubieten. Auch online gibt es Hilfe.

Zwei Ambulatorien für psychisch Erkrankte geplant

Ab dem kommenden Frühjahr soll es in Kärnten auch je zwei Ambulatorien für psychische Erkrankungen für Jugendliche und für Erwachsene geben.

Allerdings muss mit Verzögerungen gerechnet werden, sagte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ): „Von Seiten der Ärztekammer hat es einen Einspruch gegeben, das ist jetzt rechtlich abzuhandeln. Aber wir gehen davon aus, dass wir im Frühjahr 2022 in Betrieb gehen können. Ganz sicher ist das in Villach und wenige Monate später in Klagenfurt.“

Ärztekammer: Konkurrenz für Psychiater und Therapeuten

Ärztekammerpräsidentin Petra Preiss bestätigte den Einspruch gegen die Ambulatorien. Jahrelang seien vergeblich Kassenstellen gefordert worden, sagte Preiss. Sie wurden nicht genehmigt, weil es angeblich keinen Bedarf gegeben habe. Nun verschiebe die KABEG Budget aus dem Krankenhausbereich in die geplanten Ambulatorien und finanziere damit eine übermächtige Konkurrenz für die niedergelassenen Psychiater und Therapeuten, kritisierte die Ärztekammerpräsidentin.