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Gesundheit

Vorsorge bei Brustkrebs wichtig

Die Diagnose Brustkrebs erhalten in Kärnten Jahr für Jahr 400 bis 500 Frauen. Die Überlebenschancen bei dieser Krebsart sind durch die modernen Therapien relativ hoch. Viele Frauen verzichteten in der Pandemie aber auf Vorsorgeuntersuchungen.

Die CoV-Pandemie hielt viele Frauen davon ab, zur gynäkologischen Untersuchung oder direkt zur Mammographie zu gehen. Je nach Bundesland wurde ein Minus von 40 bis 60 Prozent verzeichnet. Eine Folge davon ist, dass manche Erkrankungen sehr spät entdeckt werden, sagte der Vorstand der Gynäkologie am LKH Villach, Oliver Preyer. Man sehe einen großen Anteil an jüngere Patientinnen, teilweise sehe man auch weit fortgeschrittene Karzinome.

Diagnose Brustkrebs

Elisabeth Schützelhöfer aus Bad Bleiberg ist vor vier Jahren an Brustkrebs erkrankt. Am Mittwoch ist sie zur Informationsveranstaltung ins Villacher Rathaus gekommen, auch um anderen betroffenen Frauen Mut zu machen. Sie selbst hat die Diagnose Burstkrebs aus heiterem Himmel getroffen. „Für mich war die erste Diagnose ein Schock. Ich habe geweint und nicht gewusst, was jetzt passieren wird.“

Vorsorge bei Brustkrebs wichtig

Die Diagnose Brustkrebs erhalten in Kärnten Jahr für Jahr 400 bis 500 Frauen. Die Überlebenschancen bei dieser Krebsart sind durch die modernen Therapien relativ hoch. Viele Frauen verzichteten in der Pandemie aber auf Vorsorgeuntersuchungen.

Aufgrund der Symptome hatte sie zunächst einen ganz anderen Verdacht. „Ich habe im Dezember 2016 plötzlich eine rote Brust bekommen. Danach habe ich Topfen aufgelegt und bin davon ausgegangen, dass es sich um eine Brustentzündung handelt. Ich bin dann doch zur Mammografie gegangen“.

Brustkrebs
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Während der Pandemie schoben viele Frauen Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchungen auf

Gute Überlebenschance

Danach folgten Operation, Chemotherapie und Strahlenbehandlung. Ein Schicksal das viele trifft, denn jede achte Frau in Österreich erkrankt einmal im Leben am Brustkrebs. „Gott sei dank ist es so, dass die meisten Frauen, die eine Brustkrebsdiagnose bekommen, geheilt werden können. Das heißt, die Quote ist bei etwa 80 bis 85 Prozent. Natürlich gibt es auch immer wieder Fälle, die leider zu spät kommen, die also der Vorsorge nicht regelmäßig nachgehen“, so die Leiterin des Brustkrebszentrums im LKH Villach Claudia Pasterk.

Trotz der gestiegenen Überlebenschancen sei die Diagnose Brustkrebs sehr ernst zu nehmen: "Wenn wir davon ausgehen, dass jährlich 5.565 Frauen (2018) neu erkranken und noch 1.600 daran versterben, ist Brustkrebs immer noch zu 17 Prozent aller Krebstodesfälle bei Frauen verantwortlich“, so Oliver Preyer.

Veranstaltung zum Thema Brustkrebs
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Im Oktober finden viele Brustkrebs-Informationsveranstaltungen statt

Appell der Ärzte

Da wegen der Coronavirus-Pandemie in den letzten eineinhalb Jahren fast die Hälfte der Kärtnerinnen auf die Vorsorgeuntersuchung verzichtet haben, appellieren Ärzte, Vorsorgeuntersuchungen nicht weiter zu verschieben. „Die Früherkennungsrate ist in dieser Zeit deutlich gesunken. Das wollen wir jetzt einfach wieder bewusstmachen, damit wieder vermehrt zur Vorsorgeuntersuchung und zum Gynäkologen oder zur Gynäkologin gegangen wird, die ja dann auch die Brust abtasten, sodass die Früherkennung so gut wie möglich stattfindet“, so Oliver Preyer. Der Oktober gilt in der Medizin unter anderem als Monat der Information und Aufklärung über den Brustkrebs. Es finden vermehrt Veranstaltungen statt.