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Chronik

Busbetreiber unter Druck

Die Kärntner Busunternehmen beklagen billige Konkurrenz aus dem Ausland, konkret aus Slowenien. Unter anderen würden Pensionistenverbände oder Gemeinden bei Ausflügen oder Urlaubsreisen auf Busunternehmen aus Slowenien zurückgreifen, während sich in Kärnten noch viele Chauffeure in Kurzarbeit befänden.

Mit den Preisen aus dem Ausland könnten die heimischen Unternehmen nicht mithalten, heißt es. Ein Busunternehmen aus Slowenien sei um fast 60 Prozent günstiger als ein heimisches, etwa bei Urlaubsreisen nach Kroatien. Der Buslenker kostet außerhalb Österreichs lediglich vier Euro die Stunde. Zudem habe Slowenien ein Abkommen mit Kroatien, wonach die Mehrwertsteuer entfällt, das sind 25 Prozent des Preises.

Branchensprecher Andreas Osinger
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Branchensprecher der Busunternehmer, Andreas Osinger

Kärntner Unternehmer „können nicht mithalten“

Hier als Kärntner Unternehmen mitzuhalten, sei unmöglich, betonte der Sprecher der Kärntner Busunternehmen Andreas Osinger: „Wir haben eine ganz andere Steuerbelastung und Lohnnebenkosten als ein Unternehmer aus Slowenien.“

Busunternehmen protestieren

Die Kärntner Busunternehmen beklagen billige Konkurrenz aus Slowenien. Auch Pensionistenverbände oder Gemeinden würden bei Ausflügen oder Urlaubsreisen auf Busunternehmen aus dem südlichen Nachbarstaat zurückgreifen.

Pensionistenverbände und Gemeinden würden ebenfalls auf die Billigkonkurrenz zurückgreifen, kritisierte der Branchensprecher: „Es gibt große Unternehmen, die Reisen für Senioren und Pensionisten anbieten, die vermehrt Busse anbieten. Es gibt einzelne Pensionisten-Ortsgruppen, die ausschließlich mit slowenischen Bussen. Da fragt man sich schon: Immerhin zahlt der Österreichische oder Kärntner Unternehmer die Pensionsbeiträge für die Pensionisten, der slowenische Unternehmer nicht.“

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Heimisch Busunternehmer zahlen schließlich Steuern und Beiträge, argumentiert die heimische Wirtschaft

Pensionistenverband: Großteils heimische Busse gemietet

Beim Pensionistenverband hieß es dazu, im grenznahen Bereich würden Busse aus Slowenien angemietet, zum Großteil werde aber mit heimischen Bussen gefahren. In Poggersdorf sagte der Bürgermeister, ein kritisierter Gemeindeausflug sei mit einem slowenischen Unternehmen gemacht worden, weil am letzten Wochenende kein heimisches Unternehmen zur Verfügung gestanden sei.

In der EU gibt es Wettbewerb. Die Busunternehmen appellieren dennoch, auf heimische Anbieter zu setzen. „Es geht um Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Steuern, die sonst in Kärnten vorenthalten werden, mit jedem Bus, der von Slowenien nach Kärnten kommt.“

Appell auch an Schulen

Auch an die Schulen wird von der Wirtschaftskammer appelliert, heimische Busunternehmen zu bevorzugen. Denn auch hier werde immer wieder auf slowenische Busse zurückgegriffen.