Polizei Anhalten Kelle
APA/Barbara Gindl
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Chronik

Auf Polizisten losgefahren: Mann verurteilt

Am Landesgericht Klagenfurt ist am Dienstag ein 39 Jahre alter Slowene wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Er missachtete im April an einem Grenzübergang Anhaltezeichen der Polizei. Ein Polizist konnte sich nur durch einen Sprung in Sicherheit bringen.

Der gebürtige Slowene besitzt mit seiner Familie in Wolfsberg ein Haus. Im April, war auf der Rückreise von seinen Eltern in Slowenien. Er wollte trotz des Einreiseverbotes während des Lockdowns über einen vermeintlich nicht bewachten Grenzübergang nach Österreich einreisen.

Angeklagter: „Bin in Panik geraten“

Er sei in Panik geraten, als ein Polizist auf österreichischem Staatsgebiet versuchte, ihn mit Handzeichen aufzuhalten, sagte der Angeklagte. Zudem habe er am nächsten Tag einen Prozess wegen zwei anderen Delikten am Bezirksgericht Wolfsberg gehabt.

Anstatt anzuhalten, fuhr er mit erhöhter Geschwindigkeit auf der schmalen Straße in Richtung des Polizisten. Er habe das nicht in der Absicht getan, um ihn zu verletzen, sagte der Angeklagte, sondern um den Polizisten zu umfahren. Dennoch konnte sich der Beamte nur durch einen Sprung in sein Fahrzeug retten. Verletzt wurde er nicht.

Festnahme in Wohnort

Der Fluchtversuch gelang dem Slowenen vorerst. In Wolfsberg wurde er schließlich festgenommen. Der Angeklagte zeigte sich von Beginn an geständig und entschuldigte sich. Sein Verteidiger Rudolf Vouk erbat ein mildes Urteil für seinen Mandanten. Richterin Ute Lambauer verurteilte den Mann zu sechs Monaten Haft, bedingt auf drei Jahre zur Bewährung. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.