Chronik

Betrügern alle Ersparnisse überwiesen

Eine 66-jährige Frau ist via Social Media Opfer von Betrügern geworden. Sie überwies einem vermeintlichen Briten, der Geld aus Syrien heraus bringen wollte, ihre gesamten Ersparnisse. Bei einer anderen Frau blieb es beim Betrugsversuch, sie führte keine Überweisung durch.

Am Montag zeigte die 66-jährige Frau aus Mittelkärnten an, dass sie Opfer eines Betruges geworden sei, bei dem sie mehrere zehntausend Euro verloren habe. Sie sei vor rund vier Monaten über eine Social-Media-Plattform von einem ihr unbekannte Mann mit angeblichen Namen „Robert M. Hawards“ in Kontakt getreten. In mehreren Chats erschlich sich der unbekannte Täter ihr Vertrauen.

In diesen Chats gab er an, er sei britischer Staatsbürger und in Syrien bei einem militärischen Einsatz. Er wolle Geld, dass er dabei verdient habe, außer Landes bringen und bat die Frau, ob er ihr das Geld in einem Paket schicken und ob sie es für ihn verwahren könne.

Opfer wurde mehrmals kontaktiert

Die Frau wurde nach ihrer Zustimmung wiederholt von einem auf Luftfracht spezialisierten Unternehmen via Instant-Messaging-Dienst kontaktiert und ihr wurde mehrmals mitgeteilt, sie müsse als Paketempfängerin das Paket freikaufen, da dieses in unterschiedlichen Ländern bei diversen Behörden beschlagnahmt wurde.

Daraufhin überwies die Geschädigte ihr gesamtes Erspartes in mehreren Tranchen auf diverse Konten in Deutschland. Insgesamt wurden von ihr mehrere zehntausend Euro überwiesen. Nachdem die Frau Hilfe bei der Übersetzung einer E-Mail durch eine Bekannte benötigte, wurde sie durch diese auf den Betrug aufmerksam gemacht, den sie schließlich anzeigte.

Es blieb beim Betrugsversuch

Am Montagvormittag bekam eine 55-jährige Frau aus dem Bezirk Villach-Land von einer ihr unbekannten Telefonnummer eine Whats-App-Nachricht, die laut Polizei darauf abzielte, ihr mehrere Tausend Euro zu entlocken. Der Gesprächsverlauf startete wie folgt: „Hallo Mama, mein Telefon ist mit in die Waschmaschine gegangen. Das ist jetzt meine neue Telefonnummer.“

Die Frau wurde von den unbekannten Tätern, die sich als ihre Tochter ausgaben, gebeten, aufgrund von angeblichen Problemen mit dem Onlinebanking, den Betrag zu überweisen. Das machte die 55-Jährige aber nicht. Die unbekannten Täter gaben ihr eine Kontonummer mit BIC und Namen. Diese Nachricht wurde, da der Schwindel von der Frau aufgedeckt wurde, vom Versender aber auch gleich wieder gelöscht.

Lovescams nehmen weiter zu

Besonders Betrügereien mit so genannten Lovescams nehmen weiter zu. Betrüger nützen die Gutgläubigkeit von Menschen aus, die sich eine Beziehung wünschen, sagte Christian Baumgartner vom Landeskriminalamt: „Auffällig ist, dass die Personen meist englischsprachig sind, teilweise Übersetzungsmaschinen verwenden oder schlechtes Deutsch haben und nie persönlich kontaktiert werden können.“

Das Kennenlernen erfolge ausschließlich über das Internet mit Fotos und Videos. Ein persönliches Telefonat oder eine Videokonferenz kommen nicht zustande. Es sei anfangs nur von Liebe die Rede, später gehe es dann um Geld oder um eine Bitte, etwas zu erledigen. Die Täter oder Täterinnen auszuforschen sei in den meisten Fällen kaum möglich, viele Opfer würden auch lange mit einer Anzeige warten. Er habe erlebt, dass Opfer, die schon bei der Polizei sitzen noch glauben, dass es doch zu einem Kontakt komme. Man sollte mit der Personen persönlich sprechen, so Baumgartner.