Im Park von Schloss Ebenau macht derzeit ein ganz besonderes Projekt Station. Gerhard Leeb will mit „Brücken bauen – Gradimo mostove“ nicht weniger als Grenzen überwinden. Zwölf Brücken und drei Kraftwerke entlang der Drau wurden im Gedenkjahr „100 Jahre Kärntner Volksabstimmung“ zur Galerie.

Leeb zu seinem Projekt: "Für einen gelernten Kärntner ist die Bilanz eine unglaublich Positive. Auch in Hinblick auf Aussagen von Fremden, wie Jože Kopeinig, dem Direktor des Bildungshauses Tainach. Er sagte, ‚Euch ist es gelungen, die Verkrampftheit zwischen den Volksgruppen aufzubrechen‘.
„Wie sich Menschen für Überzeugung eingesetzt haben“
Tanja Prušnik setzt sich mit der Geschichte ihres Großvaters Karel Prušnik-Gasper, einem berühmten Widerstandskämpfer des Zweiten Weltkriegs, auseinander. „Man erfährt sehr viel über den Stolz auf die eigene Sprache, über den Stolz und die Freude, hier leben zu dürfen und zu können. Wie sich Menschen für ihre Überzeugung und ihre Sprache eingesetzt und dafür vieles aufgegeben haben.“

So verschieden wie die Geschichten der Künstlerinnen und Künstler sind auch ihre Arbeiten. Gustav Januš sagte: „Das Projekt ist ein sehr innovatives, symbolträchtiges und zwar, indem es die überbrückbaren Beziehungen darstellen will – kann, soll und muss.“

Dravograd: Brückenkunst über Zwangsarbeiter
In Dravograd verbindet die Brücke Kärnten und Slowenien. Zwangsarbeiter erbauten während des Zweiten Weltkriegs die nahe gelegenen Kraftwerke. „Wir haben aus dem Bereich Lagerkarten gefunden und dann zum Thema genommen – mit dem Titel ‚Anmeldung und Abmeldung‘“, erzählte Helmut Blažej.
Das Kraftwerk Edling empfand Inge Vavra selbst schon wie eine Skulptur aus den 50er und 60er Jahren. Wie alle 30 beteiligten Künstlerinnen und Künstler wünscht sie sich, dass die Menschen nicht daran vorbeifahren, sondern stehenbleiben. „Wasser, Stahl, Luft, Bewegung, Sonne – es war so ein Gesamteindruck, den ich versucht habe, festzuhalten.“

„Brücken bauen“ dauert noch bis Ende Oktober an
„Brücken bauen – Gradimo mostove“ zeigt noch bis 31. Oktober eindrucksvoll, was mit Enthusiasmus, harter Arbeit und ein wenig Glück alles möglich ist.
