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Gericht

Über 500.000 Euro abgezweigt: Prozess vertagt

Ein 51-Jähriger muss sich nach der Insolvenz seiner Firma nun wegen betrügerischer Krida am Landesgericht Klagenfurt verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirf ihm vor, als Geschäftsführer dem Unternehmen mehr als 520.000 Euro entzogen zu haben. Der Prozess wurde am Donnerstag vertagt.

Vor einem Schöffensenat unter Vorsitz von Richterin Sabine Roßmann wies der Mann am Donnerstag alle Vorwürfe zurück. Er habe alles getan, um die Firma zu retten, beteuerte er. Mit dem Verlegen von Fliesen verdiente das Unternehmen über Jahre hinweg gutes Geld. Eine Fehlentscheidung, nämlich eine hohe Investition im Kosovo, brachte die Firma um viel Geld, danach wollten die Probleme nicht aufhören.

„Mit solchen Sachen will ich nichts zu tun haben“

Umbenennungen und Neugründungen machten das Geflecht rund um den heute 51-Jährigen reichlich undurchsichtig. Dazu kam eine Steuerprüfung wegen des Verdachts, bei der Umsatzsteuer gehe es nicht mit rechten Dingen zu, worauf der Steuerberater den Dienst quittierte. „Mit solchen Sachen will ich nichts zu tun haben“, sagte er im Zeugenstand. 2016 machte dann ein Konkurs der Sache ein vorläufiges Ende, allerdings nur für die Firma, nicht für den Chef, gegen den ein Strafverfahren eingeleitet wurde.

Barentnahmen in sechsstelliger Höhe, für die es laut Gutachter in der Buchhaltung keine Belege gibt, Rückzahlungen eines Darlehens, das die Ehefrau der Firma gegeben haben soll, wofür keine Unterlagen existieren – die Liste der Ungereimtheiten ist lang. Die Tatsache, dass die Ehefrau für fünf Stunden pro Woche 1.000 bis 1.500 Euro Gehalt bezog, während ihr Mann als Geschäftsführer nur ein geringes Salär erhielt, trug das ihre dazu bei, dass die Staatsanwaltschaft Anklage erhob.

Prozess vertagt

Nach dreistündiger Verhandlung vertagte die Richterin Sabine Roßmann das Verfahren. Eine Ergänzung des Gutachtens ist notwendig, ein Termin für die nächste Verhandlung steht noch nicht fest.