Noch hält die starke Nachfrage an. Die Möbelbranche kämpft zunehmend mit Lieferengpässen, weil Rohmaterial fehlt. Monatelange Wartezeiten, etwa für Küchenzeilen oder Sofas, stehen für die Kunden an der Tagesordnung.
Langes Warten auf Möbel
Die Möbelbranche kämpft zunehmend mit Lieferengpässen. Monatelange Wartezeiten etwa für Küchenzeilen oder Sofas stehen auf der Tagesordnung.
Langes Warten auf die Küche
Viktoria Latschen bei der Einrichtung ihrer neuen Wohnung. Die Wohnzimmermöbel wurden zwar bereits geliefert, doch auf die Küche muss sich die Junglehrerin noch gedulden, noch existiert sie nur auf dem Plan.
„Seit circa Mitte Mai warte ich auf die Küche“, sagte Latschen: „Sie soll in den nächsten Wochen, hoffentlich Anfang September, kommen. Es ist schwierig, bei mir ist es die erste eigene Wohnung, man will ja doch einziehen und ohne Küche geht das nicht. Die Vorfreude ist schon sehr groß.“ Auch auf ihrer Badezimmermöbel musste die Klagenfurterin drei bis vier Wochen länger warten.

Wartezeiten: Kunden springen oft ab
Für Elektrogeräte beträgt die Lieferzeit derzeit bis zu sechs Monate, sagt Erwin Taurer, der Branchensprecher der Wirtschaftskammer, vor allem die Komponenten der Elektronischen Teile seien für die Wartezeit verantwortlich: „Aber auch die Spanplattenindustrie hinkt hinterher, bei Korpusmöbeln gibt es daher Lieferzeiten von 14 bis 16 Wochen. Das ist im Verkauf sehr problematisch, weil Kunden oft auch abspringen.“
Eine rasche Entspannung sei nicht in Sicht, sagte Taurer. Es müsse damit gerechnet werden, dass es bis ins Jahr 2023 dauert: „Es wird bis dahin auslaufend sein, aber es hält an.“

„Einkäufer arbeiten Tag und Nacht“
Von den Lieferschwierigkeiten sind auch neu eröffnete Filialen großer Möbelketten, etwa in Spittal an der Drau betroffen. Ein bis zwei Monate Lieferverzögerung könne man mit dem Lagerbestand locker austarieren, sagte Unternehmenssprecher Thomas Saliger:
„Gerade bei den Mitnahme-Schienen ist das eher weniger Thema. Bei Kunden, wo das im Einzelfall passiert, kann ich mich gleich entschuldigen. Wir kämpfen wirklich extremst, unsere Einkäufer arbeiten Tag und Nacht, damit wir das Problem minimieren.“

Auch heimische Händler profitieren
Vom Aufschwung im letzten Jahr konnte der Lutz-Konzern, zu dem auch Mömax und Möbelix gehören, dennoch profitieren und das Filialnetz erweitern. Für die Erweiterung wurde im Osten Spittals das ehemalige Kika-Areal um rund fünf Millionen Euro saniert.
50 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen, davon zehn Lehrstellen. Vom Aufschwung des CoV-Jahres haben aber nicht nur große internationale Ketten, sondern auch lokale heimische Händler profitiert.
Plus heuer bereits bei über vier Prozent
Im Vergleich zum letzten Jahr gebe es auch heuer in der Branche ein Plus, sagte Branchensprecher Taurer: „Im letzten Jahr waren es über sechs Prozent, in diesem ersten Halbjahr sind es schon wieder über vier Prozent plus. Das Jahr wird sich so wohl weiter fortsetzen.“
Ausschlaggebend sei heuer der Küchenverkauf gewesen, sagte Taurer. „Im Möbelbereich sind wir eigentlich zufrieden.“ Der Rohstoffmangel hat zwar auch hier die Aussicht etwas getrübt. Dennoch glaubt man, dass der Trend zum schöneren Wohnen zumindest bis Jahresende anhalten wird.