Vor zehn Jahren gings noch deutlich leichter, sagte Ronacher. Mittlerweile spielen die Beine nicht mehr so mit. Dennoch zieht es Heinrich Ronacher immer noch hinaus in den Wald. Der Obmann des Weißbriacher Jagsdvereins, Paul Krainz, hilft dabei.
Gemeinsam schauen sie bei ihren Ausflügen vom Hochsitz aus, was im Revier los ist. Vor allem den Blick hinunter ins Tal genießt der knapp 100-Jährige immer wieder. Zwar sei er nicht immer dazu aufgelegt in den Wald zu gehen, aber er könne einfach nicht anders, sagte er. Vor allem dann, wenn er ein Jucken in seinen Gliedern spürt, dann müsse er einfach gehen.

Erinnerungen an frühere Zeiten
Früher sei die Jagd noch mit viel mehr Strapazen verbunden gewesen als heute, so Ronacher: „Da war kein Weg, alles musste zu Fuß bewältigt werden.“ Was Heinrich Ronacher ebenso liebt, ist das gesellige Zusammensein nach der Jagd. Auch das gehört zum jagdlichen Leben dazu. Regelmäßig treffe man sich beim Stammtisch am Campingplatz um sich auszutauschen.

Dabei werden auch Fotos von früher gezeigt. Heinrich Ronacher versorgte einst zu Hause sogar ein zugelaufenes Rehkitz, das war in den 1970er Jahren. Und einmal hat Unachtsamkeit einen neuen Hochsitz zerstört. Die jüngeren Jäger nutzen die Erfahrungen der Älteren, sagte der Obmann des Jagdvereins Weißbriach, Paul Krainz: „Wenn man die Geschichten hört, da kann man sicher was lernen. So wie der Heinrich früher gesagt hat nicht viel reden, ist schon gelernt.“

Heinrich Ronachers Tipp für seine jüngeren Jagdkollegen: „Ehrlich sein und oft einmal nicht gleich schießen.“ Ein Leben für die Jagd und das auch ohne Gewehr. Seit ein paar Jahren zählen die Erinnerungen mehr.