Kirchtagsherz auf Haus projiziert
ORF/Petra Haas
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Lifestyle

Villacher Hauskirchtage: Appell zur Vorsicht

Nachdem der Villacher Kirchtag heuer erneut abgesagt wurde, veranstalten einzelne Wirte „Hauskirchtage“. Der Stadtregierung bereitete das Sorge, sie appelliert an Wirte und Gäste und bietet ab kommender Woche Impfungen ohne Voranmeldung an.

Sowohl während der sogenannten Kirchtagswochen am 6. und 7. August als auch während der Summerfeeling-Abende ab Mittwoch dem 11. August und der Freitracht-Veranstaltungen ab Freitag dem 13. August werden von der Stadt und der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) im Rathaus Impfungen ohne Voranmeldung angeboten. Lediglich ein Lichtbildausweis sei mitzubringen, hieß es in einer Medienaussendung der Stadt.

Nach Null-Inzidenz wieder sprunghafter Anstieg auf 30

Denn auch in der Draustadt bereiten die Infektionszahlen Sorgen. Wochenlang verzeichnete Villach eine Sieben-Tage-Inzidenz von null – binnen kurzer Zeit sei sie auf fast 30 gestiegen. Und der Trend zeige nach oben, warnt die Stadtführung: „Wir haben leider schon mehrmals gemeinsam erleben müssen, dass solche unerfreulichen Inzidenz-Entwicklungen zu harten Maßnahmen und Einschränkungen führen können. Niemand von uns kann dies ein weiteres Mal wollen.“

In einer gemeinsamen Stellungnahme der Stadtregierung werden die Gastronomen an ihre Verantwortung als Veranstalter erinnert. Steigen die Zahlen weiter, könnte das zu harten Maßnahmen und Einschränkungen führen, die niemand ein zweites Mal haben will, wird gewarnt. „Wir erinnern die Wirtinnen und Wirte an ihre Verantwortung als Veranstalterinnen und Veranstalter. Und wir bitten auch die Gäste zu bedenken: Die Pandemie ist nicht vorbei. Steigende Coronaviruszahlen beweisen dies eindeutig“, hieß es in einer am Freitag ausgesendeten gemeinsamen Stellungnahme der Regierungsmitglieder.

Verstärkte Kontrollen aller Hauskirchtage angekündigt

Um Coronavirus-Cluster zu verhindern, kündigen die Behörden bereits verstärkte Kontrollen an. Alfred Winkler, Leiter der Behördenverwaltung im Magistrat, sagte: „Wir werden uns natürlich die Orte, wo es Hauskirchtage gibt – nennen wir es einmal so – intensiver von vornherein schon anschauen. Jeder, der so etwas macht, braucht ein Covid-19-Präventionskonzept. Was das öffentliche Gut, Gastgärten und Freibereiche betrifft, haben wir diese mit 24.00 Uhr gedeckelt. Wir lassen keine Zelte und Aufbauten zu, damit es bei Regen nicht zu Menschenansammlungen kommt.“

Es gelten derzeit weder Abstandsregeln noch Maskenpflicht. Gibt es aber zunehmende Menschenansammlungen, kann die Stadt mittels Verordnung wieder eine Maskenpflicht einführen.

Aus „3-G“ kann schnell „2-G-Betrieb“ werden

Drängen sich die Besucher in den Lokalen und wird getanzt, kann aus einer „3-G-Regel“ plötzlich eine „2-G-Regel“ werden: Das bedeutet, nur mehr geimpfte Personen und jene mit einem aktuellen negativen PCR-Test haben dann Zugang zum betreffenden Lokal. Dazu sagte Winkler: „Wenn ein Lokal zuerst eher nicht so gut gefüllt ist, die Leute sitzen, wird es ein ‚3-G-Thema‘ sein. Wenn es sich aber füllt, die Leute stehen und immer mehr beginnen, sich zur Musik tanzend zu bewegen, wird es aus unserer Sicht ein ‚2-G-Betrieb‘ und dann würden wir das Ganze auf die Impf- und PCR-Variante anschauen.“

Stadt erinnert Wirte und Gäste an Verantwortung

Noch sei die Lage entspannt, ab Mitte der Woche, wo dann die traditionellen Kirchtagsfeiern beginnen, rechnet Winkler aber mit einem zunehmenden Besucherstrom.

In den letzten 24 Stunden sind in Österreich 514 neue Coronavirus-Infektionen registriert worde, in Kärnten waren es 37. Nach Mittwoch (552) und Donnerstag (503) ist es der dritte Tag in Folge mit mehr als 500 Neuinfektionen binnen eines Tages, wie aus den Zahlen des Innen- und Gesundheitsministeriums hervorgeht. Aktuell befinden sich 119 Covid-Patienten in Spitälern, 37 auf Intensivstationen, seit Montag ist kein neuer Todesfall hinzugekommen.