Wer sich mit exotischen Tieren nicht gut auskennt, sollte sie laut Experten gar nicht besitzen. Reptilienbesitzerin Melanie Foith aus Nötsch im Gailtal ist Expertin. Die Zwischenfälle der vergangenen Wochen, bei denen Schlangen teilweise wegen nicht artgerechter Haltung ausgebrochen sind und auch zugebissen haben, stimmen sie nachdenklich: „Man kann sagen, dass die Terraristik-Szene grundsätzlich schon verschrien ist. Solche Dinge tragen halt dazu bei, dass das immer mehr ins negative Licht gerückt wird.“
Besitz von Reptilien muss gemeldet werden
Melanie Foith ist 20 Jahre alt, sie machte eine Ausbildung für die Schlangenhaltung. Bei ihr bekommen die Tiere auch den Lebensraum, den sie jeweils benötigen. „Ich habe jetzt vier Schlangen, eine Könighspython, eine Hakennasennatter, eine Madagaskarboa und eine Rosenboa.“
Exotische Tiere Zuhause
In den letzten Wochen ist es wiederholt zu Zwischenfällen mit exotischen Tieren gekommen. Wir gehen der Frage nach, wer solche Tiere halten darf und wie das kontrolliert wird.
Wer ein Reptil kauft, muss das innerhalb von zwei Wochen bei der zuständigen Behörde melden, also beim Magistrat oder in der Bezirkshauptmannschaft. Das Sicherheitspolizeigesetz regelt, welche Tiere legal gehalten werden dürfen.
Riesenschlangen dürfen höchstens drei Meter lang sein
Ignaz Zitterer ist Amtstierarzt in Klagenfurt. In der Verordnung sind gefährliche Tiere genannt, sagte er, und unter anderem sind das auch Giftschlangen. „Die Haltung von Giftschlangen ist generell verboten. Erlaubt sind ungiftige Schlangen und Riesenschlangen, die in dieser Verordnung genannt sind und im ausgewachsenen Zustand eine Länge von drei Metern nicht übersteigen.“
Kontrolliert werde oft erst, wenn der Reptilien-Halter angezeigt wird. Schlangenhalterin Foith würde sich strengere Auflagen wünschen. „Ich würde mir einen Sachkundenachweis für Laien wünschen, weil so kann sich das jeder auch ohne Information holen.“
Zahl der ausgesetzten Exoten mehr als verzehnfacht
Die Dunkelziffer der Besitzer von exotischen Tieren, darunter auch Halter von Giftschlangen, sei nicht abzuschätzen. Im Reptilienzoo Happ wurden im Laufe der Jahre immer mehr Tiere aus Desinteresse oder wegen Überforderung abgegeben.
Noch vor dreißig Jahren waren es vielleicht zehn exotische Tiere im Jahr, die eingesammelt werden mussten, sagte die Reptilien Expertin Helga Happ: „Heute sind es 400 Tiere, die wir im Jahr aufnehmen.“
Schlangenhaltung ist kostspielig und arbeitsintensiv
Happ weist immer darauf hin, dass Schlangenhaltung sehr kostspielig und arbeitsintensiv ist und man sich vor einem Kauf genau überlegen sollte, wer sich im Falle eines Urlaubs um die Tiere kümmern möchte.