Wer einen Betriebsrat gründen will wird hinausgeworfen. So sieht das die Gewerkschaft in dem besonders sensiblen und aktuellen Fall. ÖGB-Landesvorsitzender Hermann Lipitsch fordert deswegen den Rücktritt des Geschäftsführers des Verkehrsverbundes: „Ich würde sagen, es handelt sich hier um eine Motivkündigung. Der Kollege hat nämlich die Betriebsratswahl ausgeschrieben beim Verkehrsverbund Kärnten, wo erstmalig ein Betriebsrat gegründet werden sollte. Eine Woche nach der Ausschreibung ist bei ihm die Kündigung angekommen.“ Er sei ab sofort freigestellt bzw. gekündigt.
Entlassung vor Betriebsrat-Gründung
Wer einen Betriebsrat gründen will – wird hinausgeworfen. So sieht das die Gewerkschaft in einem besonders sensiblen und aktuellen Fall.
Geschäftsführer: „Ordentliche Kündigung“
Der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Kärnten, Christian Heschtera, wies die Vorwürfe zurück und schrieb auf ORF Anfrage: „Es handelt sich um eine ganz normale ordentliche Kündigung im Sinne des Angestelltengesetzes. Es gibt natürlich triftige Gründe für diese Kündigung, aber außer, dass diese mit der gegenwärtigen Straffung unserer internen Organisation zusammenhängen, jedoch in keinerlei Weise mit den gerade aktuellen Gründungsaktivitäten einiger VKG-Mitarbeiter für einen Betriebsrat, kann ich dazu keine detaillierteren Auskünfte geben.“
Beim Verkehrsbund soll eine Fachabteilung aufgelöst und Teile in eine andere Abteilung integriert werden, hieß es. Die gesamte Umgliederung soll über den Sommer und Herbst hinweg umgesetzt werden.
Arbeitsgericht prüft
In einer Stellungnahme auf Anfrage des ORF Kärnten schrieb das Büro von Landesrat Sebastian Schuschnig, dass man umgehend eine umfassende Aufklärung dieser Personalentscheidung einforderte. Nun werde das Arbeitsgericht die Sache klären. Seiten des Landesrates wurde bereits unmissverständlich und auch per Weisung klar gemacht, dass die Gründung eines Betriebsrates, wenn von der Belegschaft gewünscht, zu unterstützen ist. Schuschnig betonte aber, dass Personalentscheidungen die Aufgabe und Verantwortung der Geschäftsführung und nicht der Politik seien.
SPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher schrieb in einer Aussendung: „Sollte der Vorhalt einer Motivkündigung stimmen, dann ist das eine Sauerei und muss durch den politisch verantwortlichen Referenten, LR Sebastian Schuschnig, sofort rückgängig gemacht werden.“