Das Land, das umgewidmet werden soll
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Chronik

Volksbegehren gegen Lagunen-Bauprojekt

Ein geplantes Lagunenprojekt in Pörtschach sorgt für heftige Diskussionen und auch für ein Gemeindevolksbegehren. Eine Bürgeriniative, zu denen grüne und freiheitliche Gemeinderatsmitglieder gehören, ruft zur Unterschrift auf. Man will generell kommerzielle Bauprojekte am See stoppen.

Zwei Grundstücksbesitzer in Pörtschach, in der Ortschaft Sallach, verfolgen das Ziel, den Wörthersee zu vergrößern, neue Uferflächen schaffen und darauf dann Einfamilienhäuser samt Badeplätzen zu bauen. Details sind aber kaum bekannt. Der bestehende Schilfgürtel müsste aber dazu abgetragen und das Feuchtgebiet mit den Namen Buberlemoos ausgebaggert werden. Laut den Grundstückseigentümern gehe es um ein Naturschutzprojekt, denn schon einst breitete sich der See aus, das würden auch Untersuchungen zeigen. Man wolle dem See die ursprüngliche Form geben.

Diese Pläne rufen jetzt die Bürger auf den Plan. Sie starten diese Woche ein Gemeindevolksbegehren mit dem Titel „Umwidmungsstopp für kommerzielle Bauprojekte“. Eine entsprechende Postwurfsendung ergeht in diesen Tagen an alle Pörtschacher Haushalte. Es sei ein Widerstand gegen planloses Zubetonieren, See-Erweiterung und Freunderlwirtschaft – so die Initiatoren. Darunter eine pensionierte Lehrerin aber auch ein freiheitlicher Gemeinderat und eine grüne Gemeindepolitikerin.

Bürgerprotest in Pörtschach

Ein geplantes Lagunenprojekt in Pörtschach sorgt nicht nur für heftige Diskussionen, sondern auch für ein Gemeindevolksbegehren. Eine Bürgerinitiative – zu denen grüne aber auch freiheitliche Gemeinderatsmitglieder gehören – ruft die Pörtschacher auf, dieses Volksbegehren zu unterschreiben. Es geht nicht nur darum, das Lagunenprojekt zu verhindern sondern generell um den Stopp von kommerziellen Bauprojekten am See.

Kritik an Umwidmungen

Kritisiert wird nicht nur das Lagunenprojekt, sondern auch, dass in den vergangenen sechs Jahren riesige Flächen in Bauland umgewidmet wurden, sodass es laut den Initiatoren des Gemeindevolksbegehrens einen Überschuss von unbebauten Bauland in Pörtschach im Ausmaß von 460.000 Quadratmeter gebe.

Die Grüne Gemeinderätin und Initiatorin Gabriele Hadl sagte, dass mit den 460.000 Quadratmetern den Bedarf an Bauland gedeckt sein müsse. Diese Wiesen zusätzlich umzuwidmen sei schwer erklärbar, sagte Hadl.

Initiatoren Gabriele Hadl und Florian Pacher
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Die Initiatoren Gabriele Hadl (Grüne) und Florian Pacher (FPÖ)

Initiator und FPÖ-Gemeinderat Florian Pacher sagte, dass dieses Projekt sinnbildlich für viele andere Umwidmungsprojekte rund um den See stehe. „Wenn wir alles, was wir an Landschaftsgebiet haben zubetonieren, wird irgendwann nichts mehr übrig bleine.“

Anrainer kämpfen für Erhaltung

Gertraut Wiederschwinger, eine Anrainerin, will, dass die nachfolgenden Generationen dieses Gebiet noch so kennenlernen wie sie es genießen kann. Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz (SPÖ) sagte, dass nichts planlos geschehen werde und auch noch kein Umwidmungsantrag auf dem Tisch liege. Es werden Begründungen und Stellungnahmen verlangt, sagte Häusl-Benz.

Gemeindevolksbegehren werden eher selten initiiert. Unterschreiben fünf Prozent der Wahlberechtigten dieses Volksbegehren, muss sich der Gemeinderat mit der Thematik befassen. Eine Entscheidung könne man damit aber nicht erzwingen, heißt es aus der Gemeindeabteilung des Landes.