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Bildung

Nachhilfe im Sommer boomt

Das bereits zweite CoV-Schuljahr geht am kommenden Freitag zu Ende. Die Wissenslücken und der Aufholbedarf sind groß, die Sommerkurse der Nachhilfeinstitute verzeichneten noch nie so früh Anfragen und Buchungen. Manche sind bereits völlig ausgebucht. Schon Volksschüler brauchen Hilfe.

Lernen auf Distanz, Unterricht vorwiegend auf dem Computer von zu Hause aus prägten auch das vergangene Schuljahr und hinterließen Spuren. Bei den drei Kärntner Standorten des Lernquadrats laufen die Telefone heiß, sagte Leiterin Nicole Beese: „Nicht nur die bestehenden Kunden, sondern auch proaktiv suchen uns Eltern auf, die die Intensivkurse für ihre Kinder buchen wollen. Einfach, weil sie das Gefühl haben, dass mit den vielen Lockdowns und dem Distance Learning der Stoff für das Schuljahr entweder nicht genau durchgenommen worden ist oder die Schüler nicht mitgekommen sind.“

Run auf Nachhilfe in Ferien

Am Freitag ist Zeugnistag. Einige Schüler wollen allerdings die unterrichtsfreie Zeit nutzen, um Versäumtes nachzuholen. Die Nachfrage nach Nachhilfe ist groß.

Schon Erstklässler nehmen Nachhilfe

Man sehe auch, dass die Schüler von sich aus den Bedarf hätten, nachzuarbeiten. Auffallend sei heuer, dass die Schülerinnen und Schüler, die Hilfe benötigen, immer jünger werden, so Beese: „Das war in den vergangenen Jahren nicht der Fall. Eher erst im Bereich Höhere Schule, AHS, Mittelschule sind die Schüler zu uns gekommen. Aber es gibt verstärkt Nachfrage von Erstklässlern, die gar nicht richtig in die Routine hineingekommen sind und deshalb unsere Unterstützung brauchen beim Lesenlernen oder bei den ersten Schritten in der Mathematik.“

Vor allem Mängel bei Mathematik

Die Mathematik ist auch bei älteren Schülern der größte Problembereich. Die Hälfte der nachgefragten Kurse wird in diesem Fach gebucht; gefolgt von Deutsch und Fremdsprachen, sagt Beese. Ähnlich das Bild bei der Klagenfurter Schülerhilfe. Dort werden auch vermehrt Nachhilfestunden in sogenannten „Lernfächern“ wie Physik gebucht.

Auch auffallend, sei, dass sich viele Schüler auf eine Nachprüfung vorbereiten, so Brigitte Steinwider von der Schülerhilfe. Die Schülerinnen und Schüler sollten eigentlich „milde“ in die nächste Klasse aufsteigen, also auch mit einem nicht Genügend oder sogar mit drei Fünfern und positiver Nachprüfung. Sie sei erstaunt, dass so viele in dieser Situation seien: Das weist darauf hin, dass es wirklich Lücken gibt“, sagt die Leiterin der Schülerhilfe in Klagenfurt.