Kräuterbäuerin und Gesundheitswissenschaftlerin Romana Seunig zieht auf dem Sattnitzkonglomerat Kultur- und Wiesenkräuter, die dort in Pflanzengemeinschaften besonders gut gedeihen. Die Expertin kennt zum Beispiel die kräftigende Wirkung der drei- bis vierjährigen Alantwurzel, die schon seit uralten Zeiten bekannt ist, so Seunig: "Sie war bei den Römern schon in höchsten Ansehen, dort ist sie als Gewürz in der Küche verwendet worden: Wir verwenden sie als Tee oder Heilwein zur Stärkung des gesamten Körpers.
Die viel verzweigte Pflanze wird nach der Ernte unter Wasser geschrubbt, dann in Stücke geschnitten und langsam getrocknet, entweder an einem schattigen Platz oder im Backrohr bei 70 Grad und offener Tür.
Moore wertvolle Lebensräume
Seunig hat einige Lieblingsplätze in ihrer Heimatgemeinde. Ein Naturjuwel ist zum Beispiel das Schutzgebiet Höfleinmoor. Moore zählen aufgrund ihrer Artenvielfalt zu den wertvollsten Lebensräumen überhaupt. Der knapp sechs Hektar große Moorbereich wurde schon im Jahr 1965 unter Schutz gestellt.
Unscheinbar zeigt sich die Ebenthaler Quelle, die gleich neben der Straße aus dem Sattnitzkonglomerat tritt. Der Volksmund sagt dem Wasser besondere Kraft nach, auf jeden Fall ist das Wasser bei einer Wanderung erfrischend. Nach kurzem Fußweg erreicht man die Gurnitzer Schlucht inmitten der vom Wasser ausgehöhlten Konglomeratfelsen.
Wein mit Alantwurzel
Zum Abschluss zeigte die Kräuterexpertin, wie einfach es ist, aus der Alantwurzel einen stärkenden Wein nach den Angaben von Hildegard von Bingen zuzubereiten: „Die Rezepturen sind verfeinert worden, manchmal mit Honig, manchmal mit Most für die Stimme oder Wein.“ 1 Liter kochender Wein wird mit 3 Esslöffeln getrockneter Alantwurzel, einem Esslöffel Fenchel und zwei bis drei Esslöffel Honig vermischt. Vier Minuten ziehen lassen und dann abseihen.