Kindergartenkinder
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Bildung

Kinderbetreung wird ausgebaut

Die Kärntner Sozialpartner setzen sich gemeinsam mit der Industriellenvereinigung für einen Ausbau und eine Aufwertung des Kinderbetreuungsangebotes ein. Damit soll auch Beruf und Familie besser vereinbart werden.

Dass die Qualität der Kleinkindbetreuung ganz direkte Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Gesellschaft hat, betonen Experten schon lange. Jetzt gibt es dafür breite Unterstützung. Vertreterinnen der Sozialpartner und der Industriellenvereinigung setzen sich für einen Ausbau des Angebotes und eine Aufwertung des Berufes ein. „Möchte ich berufstätig sein und wenn ja in welcher Form“, fragte Claudia Mischensky, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung. Hier sei es wesentlich, dass bereits in der Elementarpädagogik Neugierde und Begeisterungsfähigkeit vor allem für Technik an den Tag gelegt werde.

Sozialpartner und Industrielle
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Sozialpartner und Industriellenvereinigung wollen das Angebot ausweiten

Familie muss gut versorgt sein

Bei aller Tragik der Pandemie zeigte sie, dass die Dienstleistungen insgesamt die Gesellschaft aufrechterhält, sagte ÖGB Landesfrauen-Vorsitzende, Waltraud Rohrer. Viele wurden beklatscht, jetzt müssen man diese Wertschätzung wiedergeben, sagte Rohrer.

Sozialpartner fordern Ausbau der Elementarpädagogik

Schon lange weist die Wissenschaft darauf hin, wie wichtig und prägend die ersten Lebensjahre eines Kindes sind. Und auch Betreuer und Elementarpädagogen forden seit Jahren eine Aufwertung ihrer Arbeit und bessere Rahmenbedingungen wie etwa kleinere Gruppen und auch flexiblere Öffnungszeiten. Nun bekommen sie Unterstützung von den Kärnter Sozialpartnern und der Industriellenvereinigung.

Nur wenn die Familie gut versorgt ist könne eine Mitarbeiterin ihre Arbeit entspannt und gut verrichten. Deshalb muss die Kinderbetreuung auf ordentlichen und qualitativ hochwertigen Beinen stehen, sagte Wirtschaftskammer Vizepräsidentin, Astrid Legner. Es müssen auch Zeiten angeboten werden, die von dem starren fünf Tage Modell abweichen.

Personaloffensive gefordert

Elementarpädagogen begrüßen die Unterstützung und können die Forderungen nach flexiblen und qualitätsvollen Kinderbetreuungsangeboten nur unterstreichen. Ganz oben auf der Liste steht der Wunsch nach mehr Personal. Neben den geforderten kleineren Gruppen braucht man eine Personaloffensive, sagte die Obfrau Berufsgruppe Elementarpädagogik Elisabeth Nuart. Rückwirkend würde das dazu führen, dass mehr Leute in diesen Beruf einsteigen und auch bleiben wollen.

Team Kärnten fordert Qualitätsoffensive

In einer Reaktion auf die Forderung der Sozialpartner verlangte Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer, dass sofort an einer Qualitätsoffensive für den Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsbereich gearbeitet und diese umgesetzt wird: „Kärntens Kindergärten sind durchschnittlich auf das Jahr gerechnet an über 25 Tagen geschlossen. Eltern warten, gerade in den Ballungszentren, oft jahrelang auf einen Betreuungsplatz für Ein- bis Dreijährige, während die Bedingungen in den Kindergärten für das Betreuungspersonal dramatisch schlechter geworden sind.“ Um das Ziel, Kärnten zum kinderfreundlichsten Bundesland in Österreich bzw. überhaupt zur kinderfreundlichsten Region der EU zu machen, brauche es diese Qualitätsoffensive, so Köfer.