Als erstes großes Reisewochenende zeigte das Fronleichnams-Wochenende was passiert, wenn viele Autofahrer gleichzeitig eine Autobahnbaustelle passieren wollen: ein Mega-Stau, der sich aber trotz Sommerferien-Beginns nicht wiederholen soll. Der Talübergang Lavant auf der Südautobahn bei Twimberg ist mit einer einer Länge von 1.097 Metern und einer Höhe von 165 Metern die zweithöchste Brücke in Österreich. Die höchste Brücke ist die Europabrücke mit 190 Meter Höhe auf der Brenner Autobahn.

Der Übergang in Twimberg ist mittlerweile schon 35 Jahre alt. Es ist deshalb laut den Experten der Asfinag höchste Zeit, dass der Asphalt, die Abdichtungen und die Beton-Randbalken auf den knapp 1,1 Kilometern erneuert werden.
Höchste Konzetration: Fehltritt hätte fatale Folgen
Die Arbeiter, die die alten Geländer und Randbalken abtragen, müssen bei ihrer Tätigkeit hochkonzentriert sein, denn ein Fehltritt in 165 Meter Höhe hätte fatale Folgen.

Bauleiter: Arbeit trotz Gewohnheit „sehr gefährlich“
Bauleiter Thomas Schrodis sagte, das Team sei eingespielt, „die Partie ist ständig im Bereich der Brückensanierung im Einsatz, die sind es gewohnt. Aber es ist sehr gefährlich. Beim Abtrag der Randbalken dürfen zum Beispiel nur extra geschulte Mitarbeiter dabei sein.“

Brücke durch Arbeiten ständig in Schwingung
Die tonnenschweren Walzen und Bagger mit Schremmhammern versetzen die Brücke ständig in Bewegung. Die Schwingung bleibe jedoch im statisch berechneten Rahmen. Allein durch die Wärmeeinwirkung tagsüber kann die Brücke bis zu zehn Zentimeter länger werden, gibt Bauleiter Schrodis zu bedenken.

Weitere Baustellen in zwei Tunneln
Die Brückensanierung ist nur eine von drei Großbaustellen auf diesem Abschnitt der Südautobahn zwischen Wolfsberg und dem Packsattel. Auch der Übelskogeltunnel und der Großliedltunnel sind gesperrt, weil hier völlig neue Technik eingebaut wird.
Alle Arbeiten verlaufen nach Plan, das versicherte auch Gerhard Tillinger von der Asfinag, der sich regelmäßig auf den Baustellen selbst ein Bild macht. Mitte März wurde die Großbaustelle auf zehn Kilometern in Angriff genommen, mit Beginn der Sommerferien soll eine Pause bis zum Herbst eingelegt werden, um Staus zu vermeiden.
Mit Ende Juni komme dann ein Fahrstreifen auf der sanierten Brücke dazu, sagte Bauleiter Tillinger: „Dann haben wir zwei Fahrstreifen in Richtung Wien und die Baustelle wird von einer Länge von zehn Kilometern auf die zwei Kilometer auf der Brücke reduziert. Da ist dann mit keinen Staus zu rechnen.“