1,3 Hektar groß ist das Kollektorfeld am Stadtrand von Friesach. 436 Sonnenkollektoren mit einer Gesamtfläche von 5.750 Quadratmetern werden 2,8 Millionen Kilowattstunden Wärme im Jahr erzeugen, sagte Adolf Melcher von der Kelag Energie und Wärme GmbH. Das gibt Wärme zum Heizen und für die Warmwassergewinnung für 500 Kunden im Stadtkern, darunter auch Großkunden wie das Friesacher Krankenhaus und die Maschinenfabirk Springer.

Energie kommt nur noch von der Sonne
Im Sommer und in der Übergangszeit werde kein Brennstoff mehr eingesetzt werden müssen, außer es gebe einmal wirklich eine Woche durchgehend bedeckten Himmel, sagte Melcher: „Wir werden die Energie nur noch aus der Sonne liefern können.“
Wärme aus Sonnenenergie
Die größte Solarthermie-Anlage Österreichs mit mehr als 400 Kollektoren geht in Friesach in Betrieb. Sie soll bereits demnächst die gesamte Stadtkern der Burgenstadt versorgen.
Durch die neue Anlage können pro Jahr 300.000 Liter Heizöl beziehungsweise 600 Tonnen Holz ersetzt werden. Ende Juli soll die zwei Millionen Euro teure Anlage in Betrieb gehen.
Referenzprojekt für Greenonetec
Für die Firma Greenonetec aus St. Veit an der Glan, die die Kollektoren liefert, ist Friesach eine Referenzanlage, sagte Geschäftsführer Robert Kanduth. Schon demnächst erwarte er Interessierte aus mehreren Ländern, die Solarthermieanlagen planen, darunter auch eine Delegation aus Mexiko. „Wir werden die ganze Welt hierher nach Frisach einladen und dann erwarten wir uns, dass wir auch neue Projekte bekommen“, sagte Kanduth.

Warmwasser landet im Pufferspeicher
Auf dem Kollektorfeld wird das Wasser in den einzelnen Kollektoren auf 90 Grad erwärmt und über die Fernwärmeleitung in den Pufferspeicher beim Heizwerk transportiert. Das Warmwasser kann darin – auch wenn die Sonne nicht scheint – bis zu drei Tage auf Temperatur gehalten werden.

Rascheres Verfahren für Betreiber wünschenswert
Von der Planung bis zum Baustart der zwei Millionen Euro teuren Solarthermieanlage vergingen fünf Jahre. „Viel zu lang“, sagte Projektbetreiber Gerhard Rabensteiner: „So etwas müsste man normalerweise innerhalb von einigen Monaten durchbringen, denn es gibt ja keine großartigen Beeinträchtigungen und wenn man gewerberechtlich verhandelt, bekommt man das relativ schnell auf die Reihe.“

Bauarbeiten Ende Juli abgeschlossen
Spätestens Ende Juli sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, dann werden die ersten Liter Warmwasser aus Sonnenenergie durch die Fernwärmeleitung in Richtung Stadtkern fließen.