Verkehr

Nur 16 Prozent tragen Fahrradhelm

Die Kärntner sind Fahrradhelm-Muffel zeigt eine aktuelle Erhebung des Autofahrerclubs ÖAMTC. Nur 16 Prozent der Befragten gaben an, beim Fahrradfahren einen Helm zu tragen, damit ist Kärnten Schlusslicht in Österreich. Gleichzeitig stieg die Zahl der Radunfälle.

Alleine im letzten Jahr gab es in Kärnten 770 Unfälle mit Radfahrern, drei Menschen starben. Österreichweit verloren sogar 40 Menschen bei Unfällen dieser Art ihr Leben. Während die Nutzung des motorisierten aber auch unmotorisierten Zweirads steigt, nimmt die Bereitschaft, einen Helm zu tragen, nicht zu.

Helm für Fahrt zur Arbeit als unpassend empfunden

Die Daten sind regional allerdings ganz unterschiedlich. So gaben etwa in Oberösterreich zwei Drittel der Befragten an, einen Helm beim Fahrradfahren zu tragen. In Kärnten waren es nur 16 Prozent. Kärnten führt damit die Liste der Ohne-Helm-Fahrer an, sagte ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nose.

Das werde vor allem auf die Standorte der Erhebung zurückgeführt, sagte Nose: „Es kommt darauf an, ob es Standorte waren mit mehr Freizeitverkehr oder Standorte mit mehr Stadtverkehr, also Alltags-Radverkehr. Was natürlich dazu kommt, ist der Zweck der Fahrt. Fährt man geschäftlich mit dem Rad oder zur Arbeit, wird der Helm oft als hinderlich oder unpassend empfunden.“ Auffallend ist auch, dass Männer eher einen Helm tragen, als Frauen.

Nur jeder Elfte trägt Helm am E-Scooter

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den E-Rollern, die vor allem in den Städten genutzt werden. Hier gab überhaupt nur eine von elf Personen an, einen Helm zu tragen. Es bestehe also enormes Potential, um das Sicherheitsbewusstsein zu erhöhen, sagte Nose.

„Denn mit einem Scooter zu fahren ist ja noch heikler, als mit dem Fahrrad. Wenn ich da an ein Notbremsmanöver oder an ein Abbiegemanöver denke, bei dem ich einen Arm ausstrecken muss, um das Abbiegemanöver anzuzeigen, das sind alles heikle Fahrmanöver, bei denen man leicht stürzen kann“, so der ÖAMTC-Verkehrstechniker.

Helm schützt vor schweren Verletzungen

Studien zeigen auch, dass Unfälle mit Radfahrern, die einen Helm getragen haben, deutlich glimpflicher enden, also ohne Helm, auch wenn die Unfälle an sich nur schwer miteinander verglichen werden können, heißt es von Verkehrsexperten.

Eines steht jedenfalls fest: Das Tragen eines Helmes ist eine der wenigen Möglichkeiten, sich als Radfahrer vor schweren oder sogar tödlichen Folgen eines Unfalls zu schützen.