Ulrich Kaufmann durchforstete seine Festplatten nach Selbstgemachtem, Videoaufnahmen und Fotos, Texten und Tonaufnahmen, um sie weiterzuverarbeiten. Die visuellen, akustischen und zeitgleich dokumentarischen Teile werden zu kurzen poetischen Kollagen kombiniert.
Theater wird zum Experimentierraum
Dabei wird der Fernsehapparat zur Videoskulptur und das Theater zu einer Projektionsinstallation, die sich nicht nur selbst bewegt, sondern auch die Person und Projektion dieses Abends, Ulrich Kaufmann. Was die Zuschauer im Theater Halle 11 erwarten dürfen ist kein herkömmliches Theaterstück, sondern ein Experiment im ganzen Theater.
Es fängt im Foyer an und soll zu einer Reise in ein fremdes Ich werden, so Kaufmann: „Wo ich mich an viele Projektionsflächen hänge, meine Bewegung wird übertragen, auf Videos spiele ich mir selbst den Soundtrack dazu.“ Als Projektionsfläche fungieren nicht nur alte Fernseher sondern auch alte Videos des Künstlers.
Verstaubte Festplatten mit vergessenen Bildern
Der Feldkirchner ist Jahrgang 1974: „Als ich 20 war, habe ich experimentiert und mich selbst gefilmt. Die Ästhetik, die Zeit, die das Material auch formt – VHS ist ja plötzlich eine Erinnerung und ein Gefühl.“ Der Titel „zB. Ich“ verrät, dass das Thema jeden betrifft. Nur eine der Fragen, die man sich in diesem Zusammenhang stellen könnte, lautet, wie viel Verfügungsgewalt habe ich über mein digitales Selbst?
Kaufmann sagte, es gebe soviel Material über einen selbst, das verstaube auf Festplatten. Man merke dann aber, es gebe Sachen, „die rauswollen“. Drei Vorstellungen dieses literarischen Selbsterfahrungstrips sind angesetzt.