Ein Beispiel ist der Prechtlhof in Althofen. Leopold Kraßnitzer hat den Betrieb seit 40 Jahren. Der Prechtlhof ist ein gut gehendes Viersternehotel und -restaurant mitten in Althofen. Doch seit dem Lockdown hat sich für den 58-Jährigen einiges verändert: „Ich habe da ein bisschen mehr vom Leben gesehen. Vorher habe ich nie darüber nachgedacht. In der Früh ging es immer hinunter in den Betrieb, jeden Samstag, Sonntag, jeden Feiertag, Muttertag und immer Vollgas. Da war gar nicht Zeit, dass man leben auch könnte.“

Nur florierender Betrieb hat Chancen auf Verkauf
Keiner der drei Kraßnitzer-Söhne will den Betrieb übernehmen. Nach vielen schlaflosen Nächten und schweren Herzens steht das Traditionshaus deshalb zum Verkauf. Der Hotelier wünscht sich, dass der Betrieb wie bisher weiter geführt wird, auch mit allen Mitarbeitern.
Vor dem Lockdown hatte der Prechtlhof seine besten geschäftlichen Jahre, sagte Kraßnitzer: „Und nur wenn der Betrieb so super floriert und wir im Bezirk Gott sei Dank wenig Konkurrenz haben, hat man eventuell die Chance, dass man das gut verkaufen kann.“

Mehr als 100 Objekte werden derzeit angeboten
Der Prechtlhof ist nicht das einzige Gastro-Unternehmen, das derzeit zu haben ist. Viele denken nach der Pandemie um. Während der CoV-Pandemie habe man einen großen Anstieg beim Verkauf bemerkt, sagte der Gastroimmobilien-Makler Daniel Lobnik. „Auf den einzelnen Plattformen haben wir weit über 100 Objekte aus dem Gastro- und Hotelleriebereich in Kärnten, die angeboten werden. Wir vermuten, dass da noch einiges auf den Markt kommen wird.“
Immer mehr Gasthäuser zum Verkauf
Immer mehr Gasthäuser stehen in Kärnten zum Verkauf und das aus unterschiedlichsten Gründen. Die Pandemie hat aber dazu beigetragen, dass viele Wirte und Hoteliers ans Aufhören denken.
Der Klagenfurter Gastwirt Carmelo Testa hört auch auf. 18 Jahre lang war er „Il Capo“ in der Trattoria Siciliana in der Klagenfurter Innenstadt. Jetzt sucht der 68-Jährige einen Pächter für sein Lokal.

Junge, italienische Familie gesucht
Sein Herz blutet, weil er aufhören muss, sagte Testa: „Der Geist ist da, die Lust ist da, die Gäste haben mich gern und ich haben meine Gäste gern, aber der Körper sagt etwas anderes.“ Der Wirt wünscht sich für seinen Betrieb wieder eine italienische Familie, „eine junge Familie“, die weiter machen könnte.