Sandra Pollak in der Kletterwand
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Sport

Erfolgreiche Kletterin mit Handicap

Sandra Pollak ist eine erfolgreiche Kletterin. Ihre Krankheit Multiple Sklerose hindert sie nicht daran, weiterzumachen. Sie war wegen ihrer Leistungen auch schon Behindertensportlerin des Landes. Ihr bevorzugtes Trainingsgelände ist der Kanzianiberg.

Nach dem Platz sechs der WM in Innsbruch wurde Pollak Behindertensporterlin des Jahres 2019 und war erstmals groß im Rampenlicht. Die Geschichte hinter den Erfolgen der 1972 geborenen Sportlerin ist tragisch. 2005 brach für sie eine Welt zusammen, damals bekam sie die Diagnose Multiple Sklerose: „Bei mir ist alles zusammengebrochen. Nicht nur das Berufliche, ich habe neu durchstarten wollen, aber das ist mir damals nicht gelungen. Es war eine Spirale bergab.“

Sandra Pollak bei der Ehrung zur Sportlerin des Jahres 2019
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Sportlerin des Jahres 2019

Schlüsselerlebnis bei Therapie

Danach folgen Therapien und Rückfälle aber auch ein Schlüsselerlebnis: „Es hat eine kleine Therapiewand gegeben und die Therapeutin hat gemeint, ich soll da raufklettern. Ich hab sie entsetzt angeschaut und gefragt, wie soll ich das schaffen, ich kann nicht einmal einen Löffel halten oder Stiegensteigen.“ Aber es sei dann so gewesen, dass sie einen Meter auf der Miniwand gestanden sei und Hände und Beine hätten sie gehalten. „Das war sensationell.“

Pollak leitet mittlerweile auch eine Inklusions-Gruppe beim Alpenverein und ist Vorbild für Para-Kollegen wie Roland Köchl und Gernöt Köck. Para-Kletter-Trainerin Alexandra Hölzl sagte, sie hätten ihren tiefsten Respekt zu sagen, ich nehme meine ganze Kraft für die Kletterwand. Das taugt mir."

Sandra Pollak bei der Therapie mit Rollstuhl
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Bei der Therapie

Training richtet sich nach Verfassung

Ihr eigenes Training wird massiv von ihrer körperlichen Verfassung bestimmt. Betreut wird sie auch von Nikolaj Podjomkin. Im Olympiazentrum ist Zsolt Zacharias wichtiger Ansprechpartner. „Ich glaube, das macht auch andern Menschen Mut zu sehen, was möglich sein kann. Wenn man langfristig dranbleibt und nicht aufgibt“, so Pollak.

Sandra Pollak beim Training
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Beim Training

Trotz Erkrankungsschüben im Februar mit Kraftverlust und Gleichgewichtsstörungen sind die Ziele definiert: Ab 22. Juni wartet in Innsbruck der Weltcup. Das große Ziel ist die Qualifikation für die WM Mitte September in Moskau.