Das Atelier Berengo auf Murano gilt seit Jahrzehnten als Institution auf dem Gebiet der Glaskunst. Dort entstanden auch die „Venetian Heads“, die venezianischen Köpfe aus Glas, der Kärntner Künstlerin Kiki Kogelnik.

Bei Messebesuch entstand Idee zu Kooperation
Ein Projekt, das in den 1990er Jahren gemeinsam mit der Galerie Walker umgesetzt wurde, erinnert sich Carolin Walker: „Im Jänner 1994 hat die Artefiera in Bologna stattgefunden, eine alljährliche Kunstmesse. Meine Mutter hat damals Keramikmasken und Aquarelle ausgestellt. Wie es der Zufall so haben will kommt Adriano Berengo, sieht diese Aquarelle und sagt: soetwas müsste man in Glas umsetzen.“

Anfängliche Skepsis schwand rasch
Judith Walker erzählte Kiki Kogelnik davon, dass sich jemand dafür interessieren würde, ihre Skizzen als Vorlage für Glasköpfe zu verwenden. Anfangs sei sie sehr misstrauisch gewesen und habe sich dies nicht wirklich vorstellen können." Glas war zu diesem Zeitpunkt für die Künstlerin ein neuer Werkstoff, erzählt Galeristin Carolin Walker: „Ihre Sorge war, dass das Material absackt und dass die Skulpturen zu barock werden würden; dass die Zacken, die sonst zu Berge stehen, zu Kringeln werden und vielleicht zu lieblich aussehen.“ Als sie dann den Glas-Maestro kennenlernte waren all diese Zweifel rasch entkräftet.

So kam es, dass die Künsterlin selbst immer wieder in die Lagungenstadt reiste. Einer von Kiki Kogelniks Lieblingsplätzen war „Am Markusplatz natürlich – dann ist sie gerne mit dem Vaporetto durch die Kanäle gefahren und mit der Gondel herumgegondelt. Während der Arbeit an dem Projekt sind einfach gewisse Ideen erst entstanden. Da ist sie sicher auch über sich hinaus gewachsen.“

Kogelnik: Fast wie von Wasser der Lagune geformt
Letztendlich faszinierten die Bandbreite an Formen und Farben Kogelnik am Werkstoff Glas. So soll sie einmal gesagt haben, dass die Glasköpfe aussehen, als ob man sie aus dem Wasser der Lagune geformt hätte, erzählt Carolin Walker.

Venedig-Besuch inspirierte zu Ausstellung
Einige der Glasköpfe sind Teil der aktuellen Ausstellung „Venedig auf Reisen“. Die Idee zu dieser Schau kam Carolin Walker im Vorjahr: „Ich war im Herbst einmal in Venedig ein paar Tage und bin dann so durch die kleinen Gassen flaniert und habe gesehen, wie viele kleine Geschäfte zugesperrt haben.“

In ihr entstand die Sehnsucht, eine kleine Ausstellung im Rosental zu machen und Kunstwerke von Künstlern zu zeigen, denen man vielleicht in den kleinen Ateliers, Galerien oder Museen in Venedig durchaus begegnen könnte.

Querschnitt verschiedener Kunstrichtungen
Neben Glaskunst wird auch ein Querschnitt aus Malerei – Fotografie und Installationen gezeigt, so Walker: „Es ist von Fotografie von Irene Andresser Frauenporträts, die auch schon im Cafe Florian am Markusplatz ausgestellt waren, bis zur Malerei von Helga Druml, die sich ganz mit dem Thema Wasser und Spiegelungen beschäftigt hat, über Glasskulpturen von Pino Castagna und Riccardo Licata und Kiki Kogelnik ein kleiner Querschnitt zu sehen.“

Weiters werden bis 18. Juli auf Schloss Ebenau im Rosental Werke von Gudrun Kampo, Silvano Rubino, Vik Muniz und Martin Bradley gezeigt.