Nach den verheerenden Sturmtiefs der vergangenen Jahre und der Borkenkäferplagen ist ein Großteil des Schadholzes in den Kärntner Wäldern aufgearbeitet. Nun geht es an die Wiederaufforstung der Flächen. Zerstörte Schutzwälder haben dabei Vorrang, sollen sie doch Gebäude, Siedlungen oder Straßen vor Erdrutschen, Lawinen oder Steinschlägen bewahren. Doch die entwaldeten Flächen liegen meist in unwegsamem Gelände.
Gemeindebürger fürchten Vermurungen durch Erosionen
Am Döbriacher Koflach in der Gemeinde Radenthein zerstörte der Borkenkäfer vor mehreren Jahren mehr als 20 Hektar Schutzwald. Das habe gefährliche Folgen, sagt Bürgermeister Michael Maier: „Durch den Kahlschlag gibt es viele Niederschlagswässer, die sich auch in den Gräben sammeln und für Erosionen sorgen. Es passierten auch schon mehrere Vermurungen im Bereich der Bundesstraße.“
Lieferung zu Fuß im steilen Gelände zu beschwerlich
Weil unter der Bevölkerung eine gewisse Angst gegeben sei soll der Schutzwald so rasch wie möglich wieder hergestellt werden. Ein Versicherungsunternehmen spendete alleine für heuer zusätzlich 8.000 Jungbäume. Doch diese in das steile Gelände zu bringen und zu pflanzen gleiche Schwerstarbeit. Gemeinsam mit dem Landesforstdienst wurde ein einzigartiges Projekt zur Wiederaufforstung gestartet, so Bezirksforstinspektor Gerd Sandrieser. Er rechnet mit einer Kostenersparnis in der Höhe von mehreren tausend Euro gegenüber der Ausbringung mit Rückenkörben.
Drohne setzt Jungbäume ein
Nach den Sturmtiefs und Borkenkäferplagen der vergangenen Jahren ist ein Großteil des Schadholzes in den Kärntner Wäldern aufgearbeitet, nun geht es an die Wiederaufforstung der Flächen. Zerstörte Schutzwälder haben dabei Vorrang, denn sie sollen Häuser und Straßen vor Muren, Lawinen oder Steinschlägen bewahren. Doch die entwaldeten Flächen liegen meist in sehr steilem Gelände. In Döbriach kommt erstmals eine Drohne beim Pflanzen von Jungbäumen zum Einsatz.
Eine Spezialfirma aus Südtirol reiste mit einer Schwerlastdrohne an. Betriebsleiter Thomas Markert sagt, sie könne bis zu hundert Kilogramm an Last über eine Distanz von 1,5 Kilometer transportieren: „Je nach Gewicht dieser können zwischen hundert und 200 Setzlinge pro Flug transportiert werden. Wir können alle 15 bis 30 Minuten einen Flug über mehrere Höhenmeter hinweg machen.“
Punktgenaues Absetzen und wenig Rotorabwind
Der Vorteil gegenüber einem Hubschrauberflug, wie er bisher in solchen Lagen angefordert wurde, ist ein punktgenaues Absetzen der Pflanzen. Auch der Rotorabwind, der so genannte Downwash, dem die Pflanzensetzer ausgesetzt sind, sei weitaus geringer, sagt Markert. Damit die Drohne starten kann brauche es gewisse Voraussetzungen, so der Experte. Problematisch sei etwa zu starker Wind.
Land sieht Zukunftspotenzial
Das Projekt habe dennoch Zukunftspotenzial, ist Forstreferent Martin Gruber (ÖVP) überzeugt. So könnten etwa vor allem Schadflächen im Möll- und Drautal davon profitieren – sofern die Flugbedingungen passen. Im Herbst will man in den Vollbetrieb starten.