Ein Fahrrad mit Kinderfahrrad
ORF
ORF
Verkehr

Große Löcher im Radwegenetz

Die 45 überregionalen Radwege in Kärnten sollen im Endausbau 1.300 Kilometer lang sein. Doch es gibt noch große Löcher. Kritik kommt von einer Interessensvertretung der Kärntner Radfahrer, es werde mehr für die touristischen Radwege gemacht, als für einheimische Radfahrer.

Urlaub mit dem Fahrrad boomt. In Villach werden gerade hunderttausende Euro in Montainbike-Strecken und in die Sanierung von Radwegen gesteckt. Paco Wrolich, der Radkoordinator des Landes sagt, er sei froh, dass es in Kärnten diese Wege mit bester Aussicht für die Radfahrer gebe. Doch es gebe seit Jahren auch Löcher. „Ein unannehmbarer Zustand herrscht auf jeden Fall auf der Südseite des Wörthersees. Da ist der Radweg nur stückweise bzw. gar nicht vorhanden. Wir haben riesengroße Probleme zwischen Treffen und Radenthein, da ist es wirklich gefährlich mit dem Rad zu fahren. Wir haben auch am Ossiacherseeradweg R2 zwischen Feldkirchen und Klagenfurt eine Lücke zu schließen.“

Radwege rund um die Seen seien schwieriger zu verwirklichen als neben einer Straße durchs Land. Ein Beispiel dafür ist der Wörtherseeradweg R4. „Das gleiche gilt aber auch für den Faaker See. Rund ein Drittel des Sees sind z.B. für Familien nicht sicher zu bewältigen. Auch die Lieserschlucht ist immer ein Problembereich gewesen. Dem nimmt man sich jetzt seitens der Landesregierung an“.

Lokaler Radverkehr benachteiligt

In Klagenfurt, aber auch in Villach sei in den vergangenen Jahren viel für Radfahrer getan worden, sagt Wrolich. Mark Richter vom Verein Radlobby, sieht die Entwicklung für die Alltagsradler etwas kritischer. „Radverkehr findet meistens lokal in der Größenordnung von fünf bis zehn Kilometern statt. Darauf zielen jene Projekte, die derzeit ganz oben stehen, nicht ab. Generell ist zu beobachten, dass das überregionale Radwegenetz in den Städten ein wenig um das Zentrum herumführt. Wenn man sich beispielsweise Völkermarkt, Feldkirchen oder Villach ansieht, da sieht man wirklich, wie die Linien das Stadtzentrum vermeiden“.

Man habe versucht, die überregionalen Radwege da irgendwie durchzuführen, möglichst ohne dass bauliche Maßnahmen getroffen und Flächen umgewidmet werden müssen, so Richter. Radkoordiantor Wrolich stimmt zu. Diese Fälle, wo es um Radfahren in den Orten geht, seien aber oft Angelegenheiten der Gemeinden und nicht die des Landes.