„Wenn es keine Betriebsräte gebe, man müsste sie erfinden“, zeigte sich Arbeiterkammerpräsident Günther Goach überzeugt. Rund 3.500 von ihnen gibt es in 419 Betriebsratskörperschaften in Kärntner Unternehmen. Zu wenig für Arbeiterkammer und ÖGB.
83 Prozent: Mit Betriebsrat besser durch Krise
Dass der Betriebsrat für Unternehmen unverzichtbar sei, habe eine Studie während der Coronavirus-Pandemie wieder gezeigt, sagte Goach. „Wir haben diese Studie mit dem Strukturwandel-Barometer gemacht. Eine brisante Zahl daraus: 83 Prozent der Betriebe sagen, dass Unternehmen unter Einbindung eines Betriebsrates wesentlich besser durch die Covid-19-Krise kamen. Das ist doch sehr deutlich.“
Gerade während der Krise habe sich der Betriebsrat in seiner Funktion als „Sozialpartner auf betrieblicher Ebene“ besonders hervorgetan.
Kurzarbeit: Ohne Betriebsrat keine Diskussion
Die positive Wirkung des Betriebsrates habe sich beispielsweise beim Thema Kurzarbeit gezeigt, sagte ÖGB-Landesvorsitzender Hermann Lipitsch: „Beim Thema Kurzarbeit wurde vom Betriebsrat gesagt, diskutieren wir das einmal. In anderen Betrieben ohne Betriebsrat hieß es, jetzt werden wir die Leute entlassen. Und gerade im Tourismus tun sich jetzt jene Betriebe, die diese Kurzarbeit angewendet haben, leichter beim Hochfahren.“
Genau das sei auch der Erfolg der Betriebsräte, sagte Lipitsch. „Es hat der Firma geholfen, aber es hat auch den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern geholfen, weil sie eine höhere Ersatzrate beim Gehalt gehabt haben.“