Photovoltaik auf einem Haus
ORF
ORF
Chronik

Land gegen Photovoltaik auf Freiflächen

Strom soll zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie kommen lautet das Ziel des Energiemasterplans bis 2025. 80 Prozent kommen derzeit aus Wasserkraft, 16 Prozent aus Biomasse, der Rest von Photovoltaikanlagen. Laut Land soll es derzeit keine Kraftwerke auf Freiflächen geben.

Die Photovoltaik-Branche fordert mehr Photovoltaik-Kraftwerke auf Freiflächen. Kärnten sei zwar ein Sonnenland, aber noch weit davon entfernt, ein Photovoltaikland zu werden, sagte Günter Grabner, Geschäftsführer von PV-Invest. Das Unternehmen mit Sitz in Klagenfurt produziert mit seinen Tochtergesellschaften in Österreich und Südosteuropa unter anderem Strom aus Photovoltaikkraftwerken.

Aufholbedarf bei Photovoltaik

Bis 2025 will Kärnten das Ziel des Energiemasterplanes erreicht haben- dann soll Strom zu 100% aus erneuerbarer Energie produziert werden. Unser Bundesland schafft diese Vorgaben schon jetzt zu 99,1 Prozent. Während Wasserkaft und Biomasse ihren Beitrag leisten, gibt es bei der Photovoltaik noch Aufholbedarf, kritisiert die Branche. Das Land fördert PV gezielt etwa auf Dächern und Fassaden, Kraftwerke auf Freiflächen soll es aber nicht geben.

„Billigster Strom“

In Kärnten sind solche PV-Anlagen auf Freiflächen noch Ausnahmeerscheinungen, dabei könnte gerade von dort der größte Beitrag zum Ausbau des Photovoltaik-Stroms kommen, zeigte sich Grabner überzeugt: „Ein Vorteil ist, dass die Freifläche günstiger bebaut werden kann als die Dachfläche. Das kommt dem Stromkonsumenten zugute, Photovoltaikstrom ist der billigste Strom.“

Dachflächen und Fassaden zuerst

Anders sieht man das beim Land. Noch gäbe es ausreichend freie Dachflächen, die mit PV-Anlagen bestückt und mittels Landesförderung errichtet werden könnten, sagte Umwelt-und Energielandesrätin Sara Schaar (SPÖ): „Deswegen gehen wir klar unter der Priorisierung vor, dass wir sagen, zuerst auf Dächern, Fassaden und Infrastrukturflächen, die nicht mehr genutzt werden. In die Freiflächen wollen wir nicht gehen.“ Man wolle das Landschaftsbild schützen.

Produktion von Paneelen in der Firma Kioto
ORF
Paneelproduktion bei Kioto Solar

Starke Nachfrage nach Solarpaneelen

Das Unternehmen Kioto in St. Veit ist auf Paneele spezialisiert, sagte Geschäftsführer Alfred Mölzer: „Die Nachfrage steigt stark. Kaum jemand, der neu oder umbaut, denkt nicht über Photovoltaik nach.“ Mit ein Grund, warum das Unternehmen jetzt um 8,5 Millionen Euro einen neue Produktionslinie errichtet und Mitarbeiter aufstocken will. Künftig sollen hier doppelt so viele, 3.000 PV-Module täglich, produziert werden. Das Land unterstützt den Ausbau finanziell.

Eine entscheidende Rolle bei den Förderungen von Photovoltaik-Anlagen könnte künftig auch das neue Bundesgesetz zum Ausbau erneuerbarer Energie spielen, das noch in diesem Jahr erwartet wird. Kärnten schafft derzeit die Vorgabe von 100 Prozent erneuerbarer Energie schon zu 99,1 Prozent.