Eine Impfampulle von AstraZeneca
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Chronik

Polizei und Industrie fordern Impfungen

Die Polizeigewerkschaft in Kärnten hat am Montag in einer Aussendung kritisiert, dass bisher erst 110 Impfungen für die 2.300 Kärntner Polizistinnen und Polizisten zur Verfügung gestellt worden seien. Gleichzeitig verhandelt die Industrie mit dem Land über die vorzeitige Impfung ihrer Schlüsselarbeitskräfte.

Der Ansturm auf die Coronavirus-Impfung und die Unzufriedenheit mit der Reihenfolge und der Geschwindigkeit werden immer größer. Bisher sind 102.000 Kärntnerinnen und Kärntner geimpft. Viele Hochrisikopatienten, aber auch Lehrerinnen und Lehrer und der Großteil der Polizistinnen und Polizisten müssen weiter warten.

Industrie fordert Impfungen

Der Ansturm auf die Coronaimpfung und die Unzufriedenheit mit der Reihenfolge und der Geschwindigkeit werden immer größer. Bisher sind 102.000 Kärntnerinnen und Kärntner geimpft. Viele Hochrisikopatienten, aber auch Lehrerinnen und Lehrer und der Großteil der Polizisten müssen aber weiter warten. Gleichzeitig verhandelt jetzt die Industrie mit dem Land über eine vorzeitige Impfung ihrer Schlüsselarbeitskräfte.

Industrie verhandelt über Impfungen

Auch die Industrie verhandelt jetzt mit dem Land über eine vorzeitige Impfung ihrer Schlüsselarbeitskräfte. Dadurch soll es den Betrieben ermöglicht werden, ihre internationalen Kunden und Niederlassungen wieder vor Ort zu betreuen. „Zwei Drittel unserer Produktion geht ins Ausland, das heißt unsere Märkte sind hochgradig außerhalb Österreichs und aus diesem Grund müssen wir diese Märkte erreichen können. Wir reden von fünf bis sieben Prozent der Mitarbeiter in den Unternehmen, die für die Positionen Vertrieb, Projektmanagement oder Montage in Frage kommen oder dort auch tätig sind. Für diese Mitarbeiter brauchen wir dringend Impfungen“, sagt IV-Präsident Timo Springer.

Laut Erhebung gebe es einen Bedarf von 3.000 bis 3.500 Impfdosen in Kärnten, so die Industriellenvereinigung. 30 Unternehmen hätten sich zudem bereit erklärt, Impfstraßen einzurichten.

Sicherheitsabstand nicht immer möglich

Auch die Kärntner Polizeigewerkschaft wandte sich am Montag an die Öffentlichkeit. Sie spricht, was die Impfstrategie des Bundes betrifft, von einem Schlag ins Gesicht für Polizistinnen und Polizisten. Immerhin würden Exekutivbeamte überall hingeschickt, „wo Feuer am Dach“ sei. Bisher seien aber erst 110 von insgesamt 2.300 Kärntner Polizistinnen und Polizisten gegen das Coronavirus geimpft worden, sagt Polizeigewerkschafter Bruno Kelz.

„Wir werden genau dorthin entsandt, wo z.B. Absperrungsmaßnahmen oder Absicherungsmaßnahmen zu tätigen sind, weil hohe Inzidenzzahlen vorherrschen. Wir müssen an den Grenzen die Ein- und Ausreisekontrollen vornehmen, wir werden bei den Coronavirus-Demos quer durch Österreich eingesetzt und überall haben wir genau mit dem Klientel zu tun, wo die Befürchtung groß ist, dass durch Nichteinhaltung der Coronavirus-Schutzbestimmungen die Ansteckungsgefahr besonders groß ist“. Ursprünglich sollte die Impfung der Polizei Ende März starten, so Kelz. Dann habe es geheißen, es werde nach Ostern geimpft. Doch diese Impfungen laufen auch jetzt nur sehr zögerlich an, kritisiert der Polizeigewerkschafter. Konkrete Pläne seien vom Innenministerium bisher aber nicht zu erfahren gewesen.

Insassen von Justizanstalten großteils geimpft

Unverständlich sei auch, so Kelz, dass, anders als die Polizistinnen und Polizisten, die Insassen der Justizanstalten bereits in großer Zahl geimpft worden seien. Vom Coronasprecher des Landes heißt es, vom Ministerium seien Impfdosen für die Exekutive zugesagt worden. „Das ist vom Bund organisiert. Es ist immer so geplant gewesen, auch in den Impfgremien, dass die Polizei und das Bundesheer gesondert geplant werden bzw. dass es extra Impfkampagnen gibt. Der Wunsch kann in diesem Fall nur an das Innenministerium gerichtet werden bzw. seitens des Bundesheeres an das Verteidigungsministerium“, so Gerd Kurath. Wann die Schlüsselarbeitskräfte der Industrie geimpft werden könnten, sei Gegenstand von Gesprächen, sagt Kurath. Einen konkreten Impftermin für diese Gruppe gebe es aber noch nicht.