Ein Opfer des weggeworfenen Mülls ist die Kuh Baza vom Richterhof in Ferndorf im Drautal. Die verletzte sich durch scharfkantigen Müll im Futter so schwer, dass sie dauerhaft mit einer Behinderung im Maul leben muss. Schuld daran sind meist Aludosen in den Wiesen, die beim Mähen mit eingebracht werden und in der Ballenpresse oder im Silohäcksler zur messerscharfen Gefahr im Futter werden.
Innere Blutungen drohen
Erst drohen schwerste Verletzungen im Maul, später dann im Verdauungstrakt der Kühe. Jungbauer Christof Fritzer sagte, spitze Teile können die Pansenzotten aufschneiden und verletzen, es kommt zu inneren Blutungen bis hin zum Verlust des Tieres.
Neben Aludosen seien es auch Plastikflaschen, die zur Gefahr werden können, so Fritzer: „Zum Beispiel Verschlusskappen, wenn die vom Erntegerät in der Mitte durchgeschnitten werden, sind genau so messerscharf.“ Und Mikroplastik gelange durch Milch und Fleisch auch auf den Teller der Konsumenten.
Das Problem an Getränkedosen: Sie sind nicht magnetisch und werden von den speziellen Magneten für den Kuhpansen nicht angezogen. Bei Nägeln oder anderen Eisenteilen ist der aber als Art Notfalltablette oft lebensrettend. Zeigt eine Kuh Anzeichen davon, Metall verschluckt zu haben, gibt man ihr diese kleinen Magnete, die Metallteile binden und für die vier Mägen einer Kuh ungefährlich machen. Bei Aluminium funktioniert das nicht.
Verursacher sollen Müll entsorgen
Der Kärntner Jungbauernschaft reicht es jetzt. Am Wochenende sollen 300 Tafeln im ganzen Land aufgestellt werden, vor allem entlang von Straßen, Rad- und Geh-Wegen. Besonders dort würden Weiden zu Mistkübeln verkommen, sagte der Obmann der Kärntner Jungbauernschaft, Herwig Drießler.
Ziel sei es, die Leute dazu zu bringen, den Müll richtig zu entsorgen. Die Bauern verstehen nicht, warum sie das übernehmen sollen. Wer die Flaschen und Dosen kaufe und mitnehme, solle sie auch in einen Mülleimer werfen.
6.000 Euro Verlust pro Kuh
Katrin Kogoj ist Vorständin der Kärntner Jungbauernschaft und sagte, es werde immer mehr Müll. Mit den Tafeln wolle man sagen, so gehe es nicht mehr weiter. Bauer Fritzer rechnete auf, wie hoch der finanzielle Schaden ist, wenn eine seiner 70 Fleckviekühe am Müll verendet. Gerechnet mit der Milchleistung eines Jahres sind das knapp 6.000 Euro.