Fotograf Jens August beim Fotografieren
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Kultur

Stift Millstatt: Galerie Emporium

Der Deutsche Mode- und Werbefotograf Jens August hat sich vor einigen Jahren fast ausschließlich auf künstlerische Fotografie verlegt und Oberkärnten zu seinem Lebensmittelpunkt gemacht. Als Galerist eröffnet er am 14. April im Stift Millstatt die Galerie Emporium.

Schon seit 2015 zeigt August seine und andere Kunstwerke in der Villa August in Gmünd. Nun findet sich der Fotograf mit seinem Modell Michaela in der ehemaligen Fischhalle des Millstätter Stiftes. „Gesichter des Tales“ ist der Titel einer Serie, an der Jens August seit Jahren arbeitet. Gemeint sind dabei Menschen, die aus der Region Lieser-/Maltatal stammen.

Fotografie in Villa August

Eigentlich war er Mode und Werbefotograf, aber vor einigen Jahren hat sich der Deutsche Jens August fast ausschließlich auf künstlerische Fotografie verlegt und zugleich hat er Oberkärnten zu seinem Lebensmittelpunkt gemacht. Seit 2015 zeigt er seine und andere Kunst in der Villa August in Gmünd.

Musste erst Vertrauen im Tal gewinnen

Gesichter des Tales beherrschen auch einen Teil der Ausstellung in der Galerie Emporium. Menschen die dem Fotografen auffielen, Menschen mit denen er es in seiner Wahlheimat zu tun bekam und Menschen, die er bisweilen erst dazu überreden musste, sich vor die Linse zu begeben.

„Bei den Bauern musste ich mir die Rechte ertrinken. Ich habe regelmäßig Sonntags an Gelagen teilgenommen und musste Bier trinken, damit man mich besser kennen lernt. Und als ich das Vertrauen gewonnen hatte und klar war, zu welchem Zweck die Bilder gemacht werden sollen, da waren alle einverstanden.“

Fotograf August im Sessel
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August: „Als das Vertrauen da war, waren alle mit dem Fotografieren einverstanden“

Unterschied zu Handy-Fotografie

Soviel wie heutzutage wurde noch nie fotografiert. Aber einfach nur einmal mit dem Handy zu knipsen oder tatsächlich zu fotografieren macht einen großen Unterschied. Und einen noch größeren macht es, künstlerisch zu fotografieren. Wenn Bilder inszeniert werden, dann trennt sich die Spreu vom Weizen.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Motiv Mann mit Schaf am Arm
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Motiv Mann mit Schaf am Arm
Motiv alte Frau
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Motiv alte Frau
Motiv Mann mit Rollstuhl hält Pferd am Zügel
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Motiv Mann mit Rollstuhl hält Pferd am Zügel
Model Michaela auf Stiegen
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Model Michaela auf Stiegen
Model Michaela
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„Gerade die Handyfotos machen die Menschen unglaublich schön, sie rechnen die Menschen quasi hübsch. Und ich versuche das ein wenig zu reduzieren und ein Stück weit Ehrlichkeit wieder in das Bild zu bringen“, sagt August.

Nachbearbeitung erzeugt Stimmungen

Es kommt noch die Bildbearbeitung dazu. Was früher in der Dunkelkammer passierte, wird jetzt am Computer gemacht. Dabei kommt es aber nicht darauf an, alle Möglichkeiten der Programme auszuschöpfen.

Model Michaela
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Model Michaela nach der Bildbearbeitung

„In der Nachbearbeitung geht es gar nicht nur darum, Leute schöner zu machen, sondern ich habe ganz andere Werkzeuge, um Stimmungen zu erzeugen, die ich mit gebautem Licht auf fotografischem Wege gar nicht hinbekäme.“