Anlegen der Schutzausrüstung
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Coronavirus

Covid-Visitendienst entlastet Krankenhäuser

Bei der Versorgung von CoV-Patienten im niedergelassenen Bereich ist Kärnten im Österreichvergleich führend. Ein Großteil der Patienten wird auch mit schwereren Verläufen vom mobilen Covid-Visitendienst zu Hause betreut, was die Krankenhäuser entlastet.

Der mobile Covid-Visitendienst besteht aus einem Arzt oder einer Ärztin, die mit Fahrzeugen des Samariterbundes zu den abgesonderten Coronavirus-Erkankten nach Hause kommen und den Gesundheitszustand der Betroffenen überprüfen. Sie ersparen den Coronavirus-Patienten im besten Fall den Weg ins Krankenhaus.

Anforderung nur über Hausärzte möglich

Der Visitendienst ist von 8.00 bis 18.00 Uhr besetzt, kann aber ausschließlich telefonisch über den Hausarzt angefordert werden, sagte Maria Korak Leiter, Sprecherin des niedergelassenen Bereichs in der Ärztekammer: „Wenn jemand an CoV erkrankt ist und sich Sorgen macht über seinen Zustand und den Verlauf dieser Erkrankung, nimmt er am besten mit dem Hausarzt, der Hausärztin, Kontakt auf. Diese können den Covid-Visitendienst informieren und über eventuelle Vorerkrankungen Bescheid geben. Die Kollegen vom Visitendienst fahren dann nach einem Plan zu den einzelnen Patienten hin.“

Medikamente und Sauerstoff im Gepäck

Die Mediziner sind mit den wichtigsten diagnostischen Hilfsmitteln und Medikamenten, die für eine Coronavirus-Erkrankung am häufigsten gebraucht werden, ausgestattet. Aber nicht nur das: „Sie sind ausgerüstet mit Sauerstoffflaschen, der entsprechenden Schutzausrüstung und können den Menschen zu Hause behandeln und auch entscheiden, ob der Krankheitsverlauf so weit fortgeschritten ist, dass eine Spitalsbehandlung notwendig ist oder dieser Mensch zu Hause bleiben kann“, so Maria Korak Leiter.

Betreuung zu Hause bis zur Besserung des Zustandes

In diesen Fällen schaut der Visitendienst ein bis zwei Tage später erneut bei den Patienten vorbei. Der Bedarf nach den Visitenteams ist groß. Zur Hochphase der Pandemie im Herbst waren an die sieben Teams im Einsatz, derzeit sind es an die vier Mediziner. Ein Vorzeigeprojekt, das österreichweit einzigartig sei, sagte Korak-Leiter. „Es gibt sonst in keinem anderen Bundesland in Österreich so einen gut organisierten Dienst, der wirklich viele Krankheitsverläufe zu Hause gut behandeln kann. Es stimmt sicherlich, dass die Anzahl der Besuche in Spitalsambulanzen und auch die stationären Aufnahmen durch die gute Behandlung zu Hause reduziert werden konnten.“

Eine wichtige, aber auch sehr sensible Ressource, die nicht missbräuchlich etwa für einfache Erkältungen verwendet werden darf, so der Appell der Medizinerin.

Aktuelle Zahlen

Es gab mit Stand Dienstag 152 Neuinfektionen, damit sind aktuell 1.480 Menschen in Kärnten mit dem Coronavirus infiziert. Ein weiterer Mensch starb (Gesamt 744). 84 sind hospitalisiert, 16 davon auf Intensivstationen.