Chronik

BWB-Razzien in der Abfallwirtschaft

Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) führt seit Dienstag Hausdurchsuchungen bei mehreren Unternehmen der Abfallwirtschaft durch. Die Razzien sind noch im Gange und sollen auch an Standorten in Kärnten durchgeführt werden.

Die oberösterreichische Energie AG machte die Ermittlungen gegen ihre Tochterfirma Umwelt Service GmbH am Donnerstag selbst publik. Die BWB bestätigte daraufhin, dass Räumlichkeiten von mehreren Firmen an über 20 Standorten in Niederösterreich, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Wien durchsucht würden.

Fünf Mrd. Umsatz im Jahr

Der Markt für Abfallwirtschaft umfasst in Österreich rund 300 Unternehmen, neben einigen überregional agierenden Konzernen sind das viele kleinere Unternehmen. Für die Firmen ist der vermeintliche Müll ein Milliardengeschäft. Die Branche macht pro Jahr einen Umsatz von mehr als fünf Milliarden Euro. Davon kommen die sechs größten Unternehmen laut BWB gemeinsam auf einen Umsatz von ungefähr zwei Milliarden Euro.

Verstoß gegen Kartellrecht?

Wie die BWB mitteilte, stehen die Unternehmen im Verdacht über längere Zeit gegen kartellrechtliche Vorschriften verstoßen zu haben. Der Verdacht umfasse Preisabsprachen, Marktaufteilungen sowie Absprachen bei Ausschreibungen. Als potenziell Geschädigte kommen laut der Behörde Privathaushalte, Industrie und Unternehmen in Betracht. Die Ermittlungen werden vom Bundeskriminalamt und dem Landeskriminalamt unterstützt.

LKA: Keine Auskunft zu Firmen

Österreichweit seien 30 BWB-Mitarbeiter und 70 Mitarbeiter von Landeskriminalämtern im Einsatz. Welche Standorte bzw. Firmen in Kärnten betroffen sind, darüber gibt es derzeit keine Auskunft, die Ermittlungen laufen noch. Gottlieb Türk bestätigte gegenüber dem ORF Kärnten die Unterstützung des Landeskriminalamtes, federführend sei jedoch die Bundeswettbewerbsbehörde.