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Coronavirus

CoV und Klimawandel hängen zusammen

Experten zufolge haben die Coronavirus-Pandemie und der Klimawandel viel gemeinsam und die Folgen lassen sich auf den menschlichen Lebenswandel zurückführen. Laut Klimabündnis Österreich müssen die Lehren aus dem Coronavirus-Jahr gezogen und etwas geändert werden.

Flugreisen um die ganze Welt, Massentierhaltung und Abholzung des Regenwaldes – das alles fördert nicht nur den Klimawandel, sondern auch die Entstehung und Verbreitung von Viren, sagte Christian Salmhofer vom Klimabündnis Kärnten.

Die Lebensweise der Menschen sei der Ursprung der Pandemie: „Es gibt einen guten Spruch, der heißt: ‚Wer Pandemien verhindern will muss den Regenwald erhalten‘. Das klingt am Anfang nicht zusammenhängend.“

„Regenwald erhalten und dadurch Viren eindämmen“

Im Regenwald würden viele Viren leben, die einander aber gegenseitig – durch die Tier- und Pflanzenwelt – unter Kontrolle halten: „Wenn wir den Regenwald zerstören, bleiben nur wenige Viren übrig – sozusagen eine Monokultur. Wenn wenige Wirtstiere, wie Mäuse oder irgendwelche Stechmücken übrig bleiben, dann muss das Virus eine neue Art finden oder kann zum Beispiel vom Tier auf den Menschen überspringen und dort weiter mutieren. Dann haben wir ein Problem.“

Als „Rache der Natur“ würde Salmhofer die Pandemie nicht bezeichnen, aber der Mensch müsse verstehen lernen, dass er nicht die Krone der Schöpfung sei, sondern dass er ein Teil der Natur sei: „Bei der Coronavirus-Krise, bei der Schweine- oder Vogelgrippe – wenn das bei Tieren auftritt, schließen wir alle Grenzen und müssen alle Tiere umbringen. Aber der Mensch ist eigentlich auch ein Tier und die Viren machen vor uns natürlich nicht Halt.“

Nachhaltiger Lebensstil gefragt

Der Umgang mit der Natur als Auslöser für globale Krisen, man könne jetzt nur seine Lehren daraus ziehen, indem sich der Mensch, laut Salmhofer, einen nachhaltigen oder zukunftsfähigen Lebensstil aneigne: „Wir können jetzt einfach nicht mehr so viel Fleisch essen, weil die Massentierhaltung mit sehr vielen Tieren in einem Bestand auch für die Viren die Lebensbedingungen bevorteilt. Das sind einfache, logische Sachen, die der Mensch verstehen lernen muss.“ In weiterer Folge müsse er auch danach leben lernen.

Viren als unsichtbare Gegner

Laut Salmhofer ist klar, dass Viren für den Menschen unsichtbare Gegner sind. Er habe keine Sensoren dafür. Laut der Berechnung eines englischen Mathematikers hätten alle Viren der jetzigen Pandemie zusammengepresst in einem Achtelliterglas Wein Platz, so klein sind die gefährlichen Plagegeister.