Grafische Darstellung des Coronavirus
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Coronavirus

Erster Fall von CoV-Mutation aus Nigeria

Das Land Kärnten hat am Donnerstag gemeldet, dass eine Mutation des Coronavirus aus Nigeria erstmals in Kärnten aufgetreten ist. Im Umfeld der Patientin, die bereits genesen ist, wurden keine weiteren Fälle festgestellt. Die Variante sei weniger gefährlich als andere.

Corona Linage B.1.525 wurde an einer Patientin nachgewiesen, die aus Afrika zurück kam. Sie wurde im Institut für Lebensmittelsicherheit, Veterinärmedizin und Umwelt (ILV Kärnten) positiv auf das SARS-CoV-2 getestet. Die anschließende Untersuchung auf Mutationen erhärtete den Verdacht auf eine besondere Variante.

Intensives Contact-Tracing lief an

Die Untersuchung und das Mutationsscreening wurden noch am gleichen Tag durchgeführt, sodass der Behörde innerhalb von 24 Stunden nach Probenahme bereits der Verdachtsfall gemeldet wurde und ein vertieftes Contact-Tracing eingeleitet werden konnte. Schon am folgenden Tag wurde die Probe dem Zentrum für Molekularmedizin (CeMM) für eine Vollgenomsequenzierung übermittelt. Das Ergebnis bestätigt das Laborergebnis des ILV Kärnten. Wie vorgesehen, wurde die Patientin am Ende der Quarantäne nochmals untersucht und war zu diesem Zeitpunkt schließlich negativ. Im Umfeld wurden keine weiteren Infektionen festgestellt.

Nicht als sehr bedenklich eingestuft

Bei der Variante B.1.525 handelt es sich nicht um eine „variant of concern“. „Die Variante wird als nicht als sehr bedenklich eingestuft. B.1.525 wird als „variant under Investigation“ geführt, also als eine Variante, die genau epidemiologisch beobachtet wird. Mit derzeitigem Wissenstand sei laut Aussendung des Landes Kärnten nicht davon auszugehen, dass die Variante ansteckender sei als der Wildtyp. Aufgrund der spezifischen Mutationen werde davon ausgegangen, dass eine natürliche Immunität nach durchgemachter Covid-19-Infektion und die Impfungen vor dieser Variante etwas weniger gut schützen, ähnlich wie bei der südafrikanischen und brasilianischen Variante.

Einschleppung durch Reisende

Der Fall zeige, dass laufend neue Varianten durch Reisetätigkeit nach Österreich eingeschleppt werden und dass das dafür eingerichtete Überwachungssystem in Kärnten sehr gut funktioniere. Andererseits unterstreicht es die Bedeutung der Überwachung der Mutanten und vor allem einer schnellen und engen Kooperation zwischen Labor und Behörde, so das Land.

Bisher wurden in Kärnten drei Infektionen mit der südafrikanischen Variante nachgewiesen, rund 60 Prozent der aktuellen Infektionen sind auf die britische Mutation zurückzuführen mit einer steigenden Tendenz.

175 Neuinfektionen

In Kärnten wurden von Mittwoch auf Donnerstag insgesamt 175 Neuinfektionen mit Covid-19 registriert. Zwei weitere Menschen starben an oder mit dem Virus, die Zahl der Todesopfer lag laut Landespressedienst damit bei 707. Insgesamt 91 Menschen waren in stationärer Spitalsbehandlung, 15 davon auf Intensivstationen. Die 7-Tage-Inzidenz sank auf 188,7, im abgeriegelten Bezirk Hermagor auf 487,4. Mehr als zwei Drittel der Neuinfizierten wiesen Krankheitssymptome auf.