Erdbebensichere Schwerlast-Sägezubringung
Springer Gruppe
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Wirtschaft

Großaufträge für Kärntner Industrie

Für einige Kärntner Firmen und spezielle Branchen gibt es auch in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit internationale Großaufträge. Fachbetriebe wie die Springer Gruppe aus Friesach oder Hasslacher aus Sachsenburg sind derzeit bei der Umsetzung solcher millionenschwerer Großaufträge.

Wenn es um internationale Aufträge geht, stehen besonders Elektro- und Elektronikindustrie in Kärnten gut da. Laut der letzten Konjunkturumfrage der Industrieellenvereinigung (IV) Kärnten geben derzeit 90 Prozent der Betriebe dieser Branche an, gut mit Auslandsaufträgen ausgelastet zu sein. In der Holzindustrie geben 45 Prozent der Betriebe an, gut mit Auslandsaufträgen ausgelastet zu sein, 53 Prozent bewerten die Auslastung als durchschnittlich.

Erdbebensichere Schwerlast-Sägezubringung
Springer Gruppe
Springer baut ein eine erdbebensichere Schwerlast-Sägezubringung in Neuseeland

Springer: Sägezubringung für Neuseeland

Die Springergruppe, ihres Zeichens Weltmarktführer, wenn es um innovative Lösungen in der Holzindustrie geht, bekam vor kurzem einen millionenschweren Großauftrag in Neuseeland. Es geht um eine erdbebensichere Schwerlast-Sägezubringung. Die Anlage soll in den kommenden Monaten aufgebaut werden.

Für Firmenchef Timo Springer ist der Auftrag Chance und Herausforderung zugleich: „Großprojekte wie diese haben natürlich eine massive Bedeutung für die Auslastung. Und je mehr Auslastung, desto mehr Mitarbeiter benötigen wir, um die Aufträge abarbeiten zu können. Eine der großen Herausforderungen heutzutage ist es, das Vertriebspersonal zu den Kunden zu bekommen.“

Neue Kunden nur über persönlichen Kontakt

Auch wenn der Abschluss virtuell stattfindet, können neue Kunden nur über den persönlichen Kontakt gewonnen werden, sagte Springer. Der Ablauf des Projektes – bis die Komponenten fertiggestellt und verliefert sind – betrage eine gewisse Zeit, sagte Springer. Es bestehe die Hoffnung, dass das Coronavirus dann nicht mehr eine so große Rolle spiele, wie heute. „Sonst muss man schauen, unter welchen Rahmenbedingungen man ein Montageteam nach Neuseeland zu bekommen.“

Unterschiedliche Quarantäne und Testvorgänge bei Ein- und Ausreisen in den Ländern machen derzeit ein weltweites agieren für die Kärntner Firmen schwierig. Persönlicher Kundenkontakt sei immer noch wichtig, sagte Springer.

Hasslacher Auftrag: Dombau in China
Structure Craft
Hasslacher liefert Leimbinder für diese Dome in China

Hasslacher baut „Dome“ in China

Auch Hasslacher Norica Timber mit Sitz in Sachsenburg hat ein Großprojekt an Land gezogen. Gemeinsam mit einem kanadischen Unternehmen arbeitet man seit Oktober an der größten Holzkonstruktion Chinas. Es werden fünf Dome errichtet. Die ersten drei, mit einem Gesamtvolumen von rund 3.500 Kubikmetern Leimbindern, wurden bereits geliefert, „das sind etwa 70 Lkw-Fuhren und etwa zehn Prozent unserer Jahresproduktion in Hermagor“, sagte Christoph Kulterer, der Eigentümer von Hasslacher Norica Timber.

Regionale Bauordnung und Logistik sind bei solchen Großprojekten immer ein Thema. In diesem Fall wird das gesamte Material, teilweise sind das bis zu 30 Tonnen schwere Sonderanfertigungen, über die neue Seidenstraße über Polen per Bahn nach China transportiert. Was für internationale Zuschläge an die Kärntner Unternehmen spricht ist quer über alle Branchen der Ruf als verlässlicher Partner mit hoher Expertise – egal ob in der Medizintechnik, Elektronik oder im Holzbau.

Hasslacher Auftrag: Dombau in China
Structure Craft
Die Leimbinder aus Kärnten bilden das Gerüst der Dome

Weiter Probleme für Autozulieferer

Das Marktumfeld stellt sich für die Branchen derzeit also unterschiedlich dar. In der Chemieindustrie geben 50 Prozent der Betriebe an, dass internationale Aufträge gut weiterlaufen. Die Medizintechnikbranche, die in Kärnten beispielsweise von den Unternehmen Wild und Flex abgedeckt werden, boomt. Autozulieferer haben und hatten aufgrund der Einbrüche am Markt derzeit weiterhin Probleme.