FFP2-Maske
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Coronavirus

640.000 FFP2-Masken für sozial Bedürftige

Obwohl schon seit vielen Wochen versprochen, haben noch nicht einmal alle über 65-Jährigen eine FFP2-Maske vom Gesundheitsministerium bekommen. Für Freitag angekündigte Verteilaktion von 640.000 FFP2-Masken an sozial Bedürftige soll laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) nächste Woche stattfinden.

Sollten die FFP2-Masken tatsächlich nächste Woche ankommen, werden etwas mehr 200.000 davon über das Armutsnetzwerk und etwas mehr als 400.000 über die Gemeindeämter verteilt. Abholen dürfen die jeweils sieben Gratis-Masken Menschen, die Sozial-, Wohnbeihilfe, Familienzuschuss, Ausgleichszulage oder Heizkostenzuschuss beziehen.

Eigentlich hätten die Soziallandesräte der Länder die Masken über die Apotheken verteilen wollen. Aber das lehnte das Sozialministerium ab. Nun müssen die Menschen also in Zeiten der Pandemie in die Gemeindeämter und Magistrate und dort Formulare ausfüllen. Für Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ) sei dies dennoch ein gangbarer Weg. Die Abwicklung sei unbürokratisch und der Nachweis erforderlich, damit die Masken jene Menschen bekommen, die sie dringend brauchen.

Vallant: Abholung mit anderen Amtswegen verbinden

Der Präsident des Gemeindebundes Günther Vallant hofft, dass es keine großen Ansammlungen gibt, zumal ja Viele derzeit etwa auch ihre Wahlkarten abholen: „Ich hoffe, dass die Kontakte kumuliert werden und die Bürger nicht nur die Masken abholen kommen, sondern viele andere Amtswege mit diesem Schritt mit erledigen.“

Etwas mehr als 200.000 FFP2-Masken sollen über das Armutsnetzwerk verteilt werden. Deren Vorsitzender, Christian Eile, begrüßt das, weil das auch treffsicher sei. Damit würden Organisationen im niederschwelligen Bereich erreicht, wie Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe und des Streetwork-Bereiches, aber auch der Bewährungshilfe oder Einrichtungen für suchtkranke Menschen und jene im Integrationsbereich. Auch „Tafeln“ und Lebensmittelausgabestellen würden mit Masken versorgt.

Daten von Mindestpensionisten oft nicht greifbar

Die Obfrau des Städtebundes, Maria Luise Mathiaschitz, betonte, es sei wichtig, dass die Menschen in die Ämter kommen, da dort genau erhoben werden könne, wer die Masken beziehen kann: „Der gesamte Personenkreis der Mindestpensionisten umfasst in Klagenfurt rund 6.000 Personen. Wir haben keinen Zugang zu den Daten. Diese Personen sollen die Masken direkt im Rathaus abholen.“

Mathiaschitz forderte unterdessen Gesundheitsminister Anschober in einem Brief auf, dass die sogenannten Nasenbohrertests bei den regelmäßigen Tests des Kindergartenpersonals oder der Feuerwehrleute Anwendung verwendet werden können, weil diese schonender seien.

FPÖ: Einfach verschicken

FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann sagte in einer Aussendung, der indirekte Zwang, Masken nur über Gemeindeämter zu bekommen, sei der falsche Weg. So käme es zu tausenden sinnlosen Amtshandlungen und Kontakten. Die Masken sollen neben der Verteilung durch Sozialvereine ganz einfach an alle Bezieher von Mindestsicherung, Heizkostenzuschüssen, Familien- und Wohnbeihilfe verschickt werden. Die Adressen seien beim Land bekannt, so Darmann.