Bis jetzt seien die Wünsche der Pädagogen ungehört geblieben, sagte etwa die Leiterin des Kindergartens Magdalensberg, Marianne Kapelarie. „Einerseits wissen wir, wie wichtig es ist, dass wie die Kinder und die Familien in dieser Situation begleiten und andererseits scheint es so, dass wir für andere – für die Regierung in Land und Bund – überhaupt nicht existieren.“
Distancelearning in der Praxis
Österreichweit sind zurzeit 22 Prozent der Kinder in den Volksschulen anwesend. Aber in manchen Gemeinden in Kärnten ist der Betreuungsbedarf offenbar noch viel höher.
LH: Sehr viel Schutz in nächsten Wochen
FFP2-Masken soll es nun flächendeckend geben und auch Testkits des Bundes, versicherte Landeshauptmann und Bildungsreferent Peter Kaiser (SPÖ) am Mittwoch. „Ich denke, dann werden alle Masken ausgeliefert, die Selbsttests sind unterwegs, so dass wir mit sehr viel Schutz in die nächsten, ganz entscheidenden Wochen gehen werden.“ Mehr als 80 Prozent der Kinder sind derzeit in den Kindergärten. Schließungen wie in Deutschland kommen für den Landeshauptmann nicht in Frage. Eine Einschränkung auf Kinder von Eltern aus sogenannten systemrelevanten Berufen sei auch kein Thema.
Appell: Kinder zu Hause betreuen
Für ihn sei jeder systemrelevant, der in dieser Pandemie seinen Mann oder seine Frau stellt, sagte der Landeshauptmann. Gerhild Hubmann, die Leiterin der Bildungsabteilung im Land Kärnten, appellierte an jene Eltern, die die Möglichkeit haben und es beruflich vereinbaren können, die Kinder zu Hause zu betreuen, „und damit den Kontakt in den Einrichtungen möglichst zu reduzieren“.
Brauchen mehr Personal und kleinere Gruppen
In Kärnten gebe es – anders als etwa in Deutschland – kaum Ansteckungen in Kindergärten, sagte Kaiser. „Es gibt fünf Kinder, die aktuell infiziert sind.“ Zu dieser geringen Zahl tragen wohl auch die Gruppentrennungen bei, die bei dünner Personaldecke aber schwierig durchzuführen seien, sagten die Pädagoginnen.
Generell sei mehr gut ausgebildetes Personal erforderlich, auch abseits der Pandemie. „Man muss erkennen, dass Elementarpädagogik heute etwas anderes bedeutet, als vor 20 bis 30 Jahren“, sagte Elisabeth Nuart von der Berufsgruppe der elementaren Bildungseinrichtungen. „Wir brauchen deswegen auch andere Rahmenbedingungen, mit mehr Personal und kleineren Gruppen. Das würde auch in der jetzigen Situation sehr vieles erleichtern.“
Mehr Personal auch Ziel des Landes
Mehr Personal mit kleineren Gruppen sei auch sein Ziel, sagte Landeshauptmann Kaiser. Gespräche mit dem Koalitionspartner ÖVP laufen, wurde versichert.
In diesen Wochen kommen auch Eltern in die Kindergärten, um ihre Kleinen für die künftige Betreuung anzumelden – außerhalb der Betreuungszeiten. Diese Gespräche seien auch wichtig und nur schwer aufschiebbar, betonten die Kindergartenpädagoginnen.