Velden am Wörthesee
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Wirtschaft

Immer mehr Nebenwohnsitze gemeldet

Die Zahl der Anmeldungen eines Nebenwohnsitzes ist in den vergangenen Monaten, mitten in der CoV-Pandemie, deutlich gestiegen. Immer mehr Menschen wollen sich wohl während der Reise- und Aufenthaltsbeschränkungen legal in Kärnten aufhalten.

Einen finanziellen Vorteil haben die Gemeinden durch die Zweitwohnsitze nicht, auch angesichts der Bilder von stark frequentierten Ausflugszielen sehen manche Gemeinden das kritisch. Ein Beispiel für den neuen Trend zum Nebenwohnsitz ist Velden am Wörthersee. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Gemeinde 213 Neu-Anmeldungen für einen Nebenwohnsitz, in den Jahren davor waren es immer im Schnitt 30.

Deutlich mehr Nebenwohnsitze

Die Zahl der Anmeldungen eines Nebenwohnsitzes ist in den vergangenen Monaten, mitten in der CoV-Pandemie, deutlich gestiegen. Immer mehr Menschen wollen sich wohl während der Reise- und Aufenthaltsbeschränkungen legal in Kärnten aufhalten.

Auch 2021 schon Anfragen

Dieser Trend dürfte sich auch 2021 fortsetzten. In den ersten zehn Tagen des neuen Jahres gab es bereits sieben Anmeldungen zum Nebenwohnsitz, sagte Amtsleiter Helmut Kusternik: „Es sind sicher Personen, die einen Anknüpfungspunkt zu Kärnten haben, die hier Familie haben, oder Studierende. Es sind sicher auch Menschen, die hier eine Wohnung haben und sie verstärkt nutzen.“

Umgehung von Beschränkungen kritisch zu sehen

Finanziell bringt einer Gemeinde eine zusätzliche Anmeldung für einen Nebenwohnsitz nichts, so Kusternik. Man freue sich zwar, wenn Menschen ihre Nähe zu Velden leben, aber wenn es nur zur Umgehung von Beschränkungen oder Verordnungen diene, sei das schon kritisch zu sehen.

Auch in Treffen am Ossiacher See gibt es einen regelrechten Boom zum Nebenwohnsitz. Konkret gab es im Jahr 2020 180 Anmeldungen von Nebenwohnsitzen. Bürgermeister Klaus Glanznig (SPÖ) sagte dazu, es gebe oft natürlich Bezug zu Familien, die hier Wohnungen haben. Menschen würden sich dann hier anmelden, um einreisen zu dürfen.

Polizei kann nach Meldenachweis fragen

Kontrollen in den Gemeinden, ob jemand gemeldet ist, gibt es zwar nicht, doch könnte es durchaus zu Situationen kommen, in denen man danach gefragt werde, erklärte Polizeisprecherin Waltraut Dullnigg: „Zum Beispiel wenn es eine Amtshandlung gibt, wo die Polizei involviert ist, etwa bei einem Verkehrsunfall. Da ist es von Belang, wo man seinen Hauptwohnsitz bzw. Nebenwohnsitz hat.“ Dann sollte man in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen nachweisen können, dass man in der Gemeinde auch gemeldet ist.