Der 16-Jährige hatte die Polizei alarmiert und ausgesagt, dass er sich in die Wohnung eines 17-jährigen russischen Staatsangehörigen begeben habe, um ihm für 1.500 Euro einen Fernseher abzukaufen. Als er das Geld übergeben habe, soll ihn der 17-Jährige mit vorgehaltener Waffe aus der Wohnung gedrängt haben. Zu dem Zeitpunkt sollen sich noch zwei weitere Männer in der Wohnung befunden haben.
Das Einsatzkommando Cobra rückte aus. Da an der angegebenen Adresse niemand öffnete, wurde die Wohnung gewaltsam geöffnet. Die Verdächtigen – drei aus Russland stammende Männer im Alter von 16, 17 und 21 Jahren – befanden sich zu dem Zeitpunkt jedoch in der benachbarten Wohnung. Dort wurden sie von den Beamten festgenommen. Sie gaben der Polizei die 1.500 Euro, eine Pistole sei laut ihnen nie im Spiel gewesen.
Waffe auf Hausdach entdeckt
Die Waffe wurde am Dienstag auf dem Dach einer angrenzenden Garage gefunden, sagte Stadtpolizeikommandant Erich Londer. Dabei handelte es sich um eine sogenannte Airsoft-Waffe. Die drei Festgenommenen sind laut Londer dem Suchtgiftmilieu zuzuordnen und bereits amtsbekannt.
Deswegen wuchs auch der Zweifel an der Geschichte des 16-Jährigen Opfers. Tatsächlich gab der Bursche bei der Einvernahme zu, dass es nie um einen Fernseher gegangen sei. Erhebungen auch gegen den 16-Jährigen sind im Laufen.