Leute kaufen in einer Apotheke ein
ORF
ORF
Chronik

Test in 15 Apotheken für dauerhaftes E-Rezept

Das elektronische Rezept hat sich seit Beginn der Coronaviurs-Krise bewährt. Am Sonntag erklärte die Österreichische Apothekerkammer, die Ausstellung von Rezepten werde im kommenden Jahr voll digital. 15 Apotheken in den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg werden im Frühjahr mit einem Pilotprojekt für Österreich beginnen.

Für die Patienten bleibt bis zum Ende der Coronavirus-Pandemie die Möglichkeit, beim Arzt per Anruf zu einem Rezept zu kommen, wenn der Arzt den Patienten schon kennt. Parallel wird ein neues System für die Zeit nach der Pandemie getestet. Ein Pilotprojekt sei jetzt nötig, trotz der bereits monatelangen Erfahrungen während der Pandemie mit dem elektronischen Rezept, so der Sprecher der Kärntner Apotheker, Paul Hauser: „Wir wollen Vorreiter sein. Das war bis jetzt ein Notprogramm. Es ist nicht das hundertprozentige Programm, wie sie es haben wollen.“

Leichtere Abrechnung und mehr Fälschungssicherheit

Nach der Coronavirus-Pandemie werde der Weg des Patienten zum Medikament nicht so kurz bleiben wie jetzt. Die ärztliche Kontrolle werde wieder verstärkt sagt Hauser. Es müssten zum Beispiel der Blutdruck oder andere Werte gemessen werden. Es bleibe dem Patienten nicht erspart, zum Arzt zu gehen.

Vorteile kommen also vor allem für die Apotheken und die Gesundheitskasse, denn es geht um die Abrechnung und um die tagesaktuelle Übersicht, ob ein Patient schon die Grenze der Rezeptgebührenbefreiung erreicht habe. Außerdem sei die Fälschungssicherheit von Rezepten erhöht.

Ausweitung auf Dauerrezepte nicht ausgeschlossen

Auf die Frage, warum nicht auch ein Vorteil für die Patienten eingeplant werde, beispielsweise um älteren Personen den Weg zum Arzt zu ersparen, wenn es um dauerhaft einzunehmende Medikamente gehe, sagte Hauser, dies sei eine Überlegung wert, um auch nicht andere Leute in der Ordination warten zu lassen: „Man wird erst sehen, wie das anläuft.“

Apotheken und Ordinationen in den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg werden also während des Pilotprojektes Erfahrungen sammeln. Dann wird die Software für die elektronische Abrechnung der Rezepte in ganz Österreich adaptiert.