Heiligenbluter Sternsinger
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CoV-Pause für Heiligenbluter Sternsinger

Die Sternsingeraktion der Katholischen Jungschar wird heuer auf vielfältige Art und Weise und unter Wahrung strenger Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt. Weil die Sternsinger in Heiligenblut heuer erstmals seit 500 Jahren coronavirusbedingt pausieren wird ihr Segen am 5. Jänner im Radio übertragen.

Die Heiligenbluter Sternsinger können bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden und unterscheiden sich von der Dreikönigssammlung dadurch, dass in Heiligenblut erwachsene Männer historisches Liedgut vortragen.

Heiligenbluter Sternsinger beim Verlassen der Kirche
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Die Heiligenbluter Sternsinger beim Verlassen der Kirche

Jeweils am 5. Jänner nach der Aussegnung in der Kirche ziehen die Sternsinger in die Nacht. Bis zum Morgengrauen werden alle Häuser und Höfe besucht. Lebendiges Brauchtum pflegen, gewachsene Traditionen und den Zusammenhalt unter den Bewohnern stärken – das alles liegt den Heiligenblutern am Herzen.

Mittlerweile wurde der alte Brauch zum Weltkulturerbe ernannt. Heuer allerdings müssen die Sternsinger in Heiligenblut wegen der Pandemie pausieren.

Josef Nadrag beim Moderieren im ORF Kärnten Studio
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ORF Kärnten-Moderator Josef Nadrag im Studio

Heiligenbluter Sternsinger im Radio

Radio-Kärnten-Redakteur Josef Nadrag lässt das Heiligenbluter Sternsingen aber dennoch stattfinden: „Wir im Radio haben ja viele Möglichkeiten, dort einzuspringen, wo nichts geht. Wir haben zum Beispiel im Frühjahr Chorproben oder zu Ostern die Speisensegnung im Radio gemacht. Vor Weihnachten haben wir Adventkonzerte übertragen. Jetzt gehen wir mit den Heiligenbluter Sternsingern in die Häuser – nicht nur in Heiligenblut, sondern in ganz Kärnten.“ Die Sendung wird am 5. Januar von 18.10 bis 19.00 Uhr in Radio Kärnten ausgestrahlt.

Video Sternsingeraktion
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Videoclip der Sternsingeraktion

Auch Jungschar-Sternsingeraktion geht neue Wege

Die Sternsingeraktion der Katholischen Jungschar wird heuer auf vielfältige Art und Weise durchgeführt und dabei werden auch neue Medien genutzt. Corinna Guggenberger-Holl, Jugendleiterin der Pfarre St. Josef/Siebenhügel, sagt, bereits im Herbst seien die ersten Überlegungen dazu entstanden: „Wir sind davon ausgegangen, dass es schwierig wird. Wir haben dann einfach ein Video gemacht. Es kommt darin einerseits das traditionelle Lied vor und dann haben wir selber einen Rap geschrieben, weil es den Text in der Form nicht gegeben hätte.“

In dem zweiten Teil wird auch auf die Coronavirus-Pandemie eingegangen, die den traditionellen Vortrag heuer ohnehin etwas anders aussehen lässt.

Sternsinger mit Mund-Nasen-Schutzmaske
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Neben Gold, Weihrauch und Myrrhe haben die Sternsinger heuer zur Sicherheit auch den Mund-Nasen-Schutz mit dabei

Großzügigere Spenden, aber weniger Gruppen unterwegs

Der Gang der Sternsinger von Haustür zu Haustür ist nur unter Einhaltung strenger Sicherheitsvorkehrungen möglich, erklärt Martin Rainer, Patoralassistent von St. Hemma: „Alles ist mit den Gesundheitsbehörden vorab geklärt worden. Wir sind sehr froh, dass es möglich ist, weil sich die Leute sehr darüber freuen, wenn die Sternsinger kommen. Die Leute sind heuer bei den Spenden großzügiger, aber es sind viel weniger Gruppen unterwegs. Dementsprechend werden weniger Spenden zusammenkommen. Wir hoffen dennoch, dass sich Viele dazu motivieren lassen, online zu spenden.“

Der Erlös der Sternsingeraktion geht heuer an Kleinbauern in Indien – mehr dazu in CoV bringt neue Regeln für Sternsinger.