Obertilliach Rehe Hirsche Fütterung Schnee
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Chronik

Wild leidet unter Schneemassen

Auf den Bergen sind derzeit Schneehöhen um die zwei Meter keine Seltenheit. Das macht den heimischen Wildtieren zu schaffen. Manche stecken in den Schneemassen fest, die Futtersuche wird zur Herausforderung. Vor allem aber brauchen sie jetzt Ruhe vor Menschen.

Es sind die Bezirke Hermagor und Spittal an der Drau, wo die Mittelmeer-Tiefs am meisten Schnee brachten und wo Wildtiere derzeit am meisten leiden. Um Rehe, Hirsche und andere Wildtiere zu unterstützen, begann die Kärntner Jägerschaft mit Streckenfütterungen, sagte Verwaltungsdirektor Mario Deutschmann.

Es werde versucht, auf zugänglichen Plätzen und Forststraßen das Wild mit Heu zu versorgen. Fixe Futterstellen seien nur dann erlaubt, wenn sie behördlich genehmigt sind und ganzjährig nachgefüllt werden.

Obwohl es im Bezirk 70 genehmigte Futterstellen gibt, werden hohe Fallwildzahlen befürchtet. In einem normalen Winter gebe es 30-50 Stück. In diesem WInter berfüchtet Berzirksjägermeister Bruno Maurer, das es über 200 Stück Fallwild geben werde.

Appell an Freizeitsportler: Wild braucht Ruhe

Die größte Gefahr für das Wild seien aber nicht die Schneemassen, sondern Menschen im Revier der Tiere, sagte Deutschmann: „Das Wild braucht jetzt einfach Ruhe. Wir appellieren auch an die Freizeitsportler, die Einstandsgebiete des Wildes zu meiden und nicht abseits der Wege unterwegs zu sein. Das kann für das Wild tödlich sein.“

Land sichert Futterunterstützung zu

Die FPÖ ortete in einer Aussendung dringenden Handlungsbedarf für Jagdreferenten Martin Gruber (ÖVP) und forderte eine finanzielle Futterunterstützung. Die Kärntner Jägerschaft beruhigte, es liefen bereits Verhandlungen mit dem Land. Über den einen oder anderen Heuballen, öffentlich finanziert, hätte man nichts einzuwenden, hieß es.

Gruber sagte, mit der Kärntner Jägerschaft werden die Modalitäten erarbeitet, wie an Orten, wo außergewöhnlicher Bedarf herrsche, Unterstützung geleistet werden könne. Wie hoch die finanzielle Hilfe sein wird, müsse nach einer Bedarfserhebung erst verhandelt werden, hieß es.