Botanischer Garten Klagenfurt von oben gesehen
ORF/Petra Haas
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Politik

Neuer Pachtvertrag für Botanischen Garten

Mehr als 150 Jahre ist der Botanische Garten in Klagenfurt alt, im neuen Jahr soll er einen neuen Pachtvertrag bekommen, der langfristige Planungssicherheit bringen soll. Als Eigentümer möchte das Land – über die Landesimmobiliengesellschaft – in die bestehenden Gebäude investieren, die Pachtgründe gehören aber der Stadt.

Juristen der Stadt und des Landes sind gerade dabei, die letzten Modalitäten des neuen Pachtvertrages für den Botanischen Garten auszuverhandeln. Die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Klagenfurt und dem Land Kärnten habe in den vergangenen Jahren gut funktioniert, betonen alle Beteiligten.

Weil der alte Pachtvertrag für den Botanischen Garten zuletzt aber immer nur für jeweils ein Jahr verlängert wurde, soll jetzt wieder einen langfristigen Vertrag über 50 Jahre Laufzeit her. Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) sagte, die Stadt möchte, dass der Botanische Garten ein solcher bleibe. Der Stadtsenat habe schon vor einiger Zeit festgelegt, dass der Pachtvertrag unter den selben Bedingungen verlängert werde. Das werde jetzt juristisch ausformuliert. Der neue Vertrag soll in der ersten Jahreshälfte 2021 fertig sein.

Infrastruktur soll verbessert werden

Der Botanische Garten ist zwar eine Außenstelle des Landesmuseums, das Gelände gehört aber der Stadt. Für dringend benötigte Investitionen an der Infrastruktur brauche das Land auch langfristige Sicherheit, so der Leiter der Kulturabteilung, Igor Pucker. Er sieht erkennbaren Investitionsbedarf an der Gebäudestruktur und an den Glashäusern. Diese Maßnahmen wolle die Landesimmobiliengesellschaft auf der sicheren Basis eines neuen Pachtvertrages realisieren.

Wieder Veranstaltungen im Bergbaumuseum im Gespräch

Wie der Botanische Garten aufgewertet werden kann, sei Gegenstand gemeinsamer Überlegungen. Das Bergbaumuseum könnte dabei eine entscheidende Rolle spielen. Es ist bereits seit fünf Jahren geschlossen. Eine gemeinsame Nutzung wäre aber vorstellbar, sagt die Klagenfurter Bürgermeisterin.

In einem Teil der Stollenanlage werden derzeit die Pflanzenraritäten des Botanischen Gartens überwintert. Die ARGE Naturschutz päppelt dort während der kalten Jahreszeit auch Fledermausfindlinge auf. „Es gibt ja eine Fledermauskolonie im Stollen. Es ist die Frage, ob man das – im Rahmen eines pädagogischen Konzeptes – der Bevölkerung näher bringt. Es gibt auch zwei sehr schöne Veranstaltungshallen, die hundert bis 150 Personen fassen. Ich glaube, dass es eine schöne Location für kleinere Lesungen und Konzerte wäre.“ Ziel sei, gemeinsam mit dem Land ein entsprechendes Konzept zu entwickeln, so Mathiaschitz.

Mineraliensammlung im Landesmuseum

Die früher im Bergbausmuseum gezeigte wertvolle Mineralien-Sammlung der Stadt wanderte als Leihgabe zum Landesmuseum und lagert jetzt im neuen Depot. Laut Pucker bleibe sie im Besitz der Stadt. Sie werde von den wissenschaftlichen Spezialisten des Landesmuseums kuratiert und bereichere teilweise die neue Ausstellung im Landesmuseum. Außerdem gelte sie auch als erweiterte Basis für die Wissenschaft, so Pucker.