Ein Wildschwein am Sonntag, 19. März 2017, im Lainzer Tiergarten.
APA/Georg Hochmuth
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Chronik

Wildschweinjagd mit Nachtzielgerät erlaubt

Wildschweine, so genanntes Schwarzwild, dürfen künftig in Kärnten mit Nachtzielgeräten bejagt werden. Der Kärntner Landtag stimmte einem entsprechenden Vorschlag der FPÖ zu. Als Grund werden die zunehmenden Schäden der Tiere auf den Acker- und Grünflächen und die Schweinepest genannt.

Auch wenn bis jetzt noch kein Fall von Schweinepest in Kärnten oder im Rest Österreichs registriert wurde, will man mit der Änderung des Jagdgesetztes auch für einen möglichen Ausbruch der Tierseuche gerüstet sein, sagte Mario Deutschmann, Geschäftsführer der Kärntner Jägerschaft. Es gebe mehrere tausend Fälle in Ungarn und Polen, Fälle in Deutschland steigen stark an. Sie stehe praktisch vor der Tür.

Die Schweinepest kann sich auf Hausschweine übertragen. Mit fatalen Folgen für die Schweinebetriebe in der Landwirtschaft, sagte Deutschmann. Im schlimmsten Fall müssen die Tiere getötet werden. Der Einsatz von Infrarot und elektronischen Nachtzielgeräten soll die Jagd auf Wildschweine künftig erleichtern, sind die Tiere doch hauptsächlich nachtaktiv.

Schulungen und Kurse für Jäger

Für den Einsatz solcher technischen Hilfsmittel müssen Jäger allerdings Kenntnisse und Fähigkeiten nachweisen. Grundsätzlich sind solche Hilfsmittel laut Jagdgesetz nicht erlaubt. Die Jägerschaft will deshalb entsprechende Schulungen und Kurse verpflichtend anbieten. Die Jagd mittels Nachtzielgerät von anderen Wildarten wie Reh- oder Rotwild bleibt weiterhin verboten. Bei einem Missbrauch droht eine Geldstrafe von über 2.000 Euro.

Eine Kontrolle sei aber kaum möglich, gibt auch Deutschmann zu. Es werde nicht so sein, dass die Kontrollorgane von Hochsitz zu Hochsitz gehen. Er vertraue aber darauf, dass die Jäger die Hilfsmittel nur für die Jagd auf Schwarzwild einsetzen werden.