Gernot Matschnig, der Leiter der Privat- und Geschäftskunden der Raiffeisenlandesbank, spricht von vielen Kreditnehmern, die um Stundung ihrer Zahlungen angesucht hätten, vor allem während des ersten Lockdowns. Die gesetzlich verankerte Möglichkeit eines Moratoriums wurde bis Ende Oktober von der Bundesregierung verlängert.
Zweimal gesetzliche Stundung
Zusätzlich hätten auch die Banken noch Möglichkeiten, einen Zahlungsaufschub zu gewähren, so Matschnig: „Es hat während der Coronavirus-Zeit ein eigenes Moratorium gegeben, das ist eine gesetzliche Stundung, wo der Gesetzgeber die Stundungen vorgeschrieben hat. Das gab es zweimal, einmal für die erste und noch einmal für die zweite Phase. Stundung der Rate bedeutet, die Rate wird ausgesetzt und am Ende der Laufzeit wieder angehängt.“ Bei der ersten Phase habe es viele Anfragen gegeben, dann habe die Nachfrage aber nachgelassen. Für 300.000 Euro, die man auf 30 Jahre aufnehme, müsse man mit einer Rate von mehr als 1.000 Euro rechnen, das will gut überlegt sein.
Es falle seit Beginn der Pandemie im Frühjahr auf, dass vor allem junge Menschen vorsichtiger geworden seien, so Andrea Printschitz von der Kärntner Sparkasse. Sie fragen sich eher, was dann sei, wenn sie Raten nicht zahlen können. Am wichtigsten sei, dass sich Kunden im Notfall sofort bei ihrer Bank melden, dann finde man auch eine Lösung, so Printschitz.
Kredite für viele zu teuer
Viele Kärntner haben sich von den Lockdowns und der Corinavirus-Krise abschrecken lassen, ihren Wohntraum jetzt zu verwirklichen. Andere nahmen in der Zeit der niedrigen Zinsen einen Wohnbaukredit, viele suchten dann um Stundung an. Immobilien im Grünen mit Garten sind stärker gefragt.
Immobilien im Grünen stärker gefragt
Die Coronavirus-Pandemie habe für Verunsicherung bei Kreditnehmern gesorgt. Dass sich das sehr niedrige Zinsniveau in absehbarer Zeit ändern könnte, sei aber nicht zu erwarten, sagte Printschitz. Verändert habe sich das Preisniveau der Objekte, die derzeit auf dem Markt sind, sagte Ronald Hassler von der BKS Bank: „Die Pandemie hat gezeigt, dass der Trend zu Homeoffice und Wohnen im Grünen mit Garten deutlich zugenommen hat. Das erkennt man an den Preissteigerungen an Immobilien. Die Preise haben sich in Österreich um rund zehn Prozent erhöht.“ Der Trend gehe überhaupt in Richtung Kauf einer bestehenden Immobilie statt eines Neubaus.