Christbaumkultur
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Coronavirus

Christbaum selber schneiden in Covid-Zeiten

Am ersten Adventwochenende startet normalerweise der Christbaumverkauf. Auch wer seinen Baum in einer Kultur selbst schneiden möchte, muss sich an Hygieneregeln halten. Die Bauern legten ihre Konzepte den Behörden vor und begannen schon mit dem Verkauf.

Neben der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, der Einhaltung des Sicherheitsabstandes sowie ausreichend Handdesinfektionsstationen am jeweiligen Verkaufsplatz sollen Einbahnregelungen den Besucherverkehr lenken. Marian Tomazej ist der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Kärntner Christbaumbauern. 18 Bauern schlossen sich darin zusammen und decken rund ein Drittel des Bedarfs an Bäumen in Kärnten.

Ausschank muss heuer unterbleiben

Tomazej sagte, früher seien das nette Ausflüge zu den Kulturen gewesen, wo man vielleicht auch Kekse und etwas zu Trinken bekommen habe. Das werde heuer entfallen müssen. Wenn jemand selbst einen Christbaum schneiden möchte, sei anzuraten, dass er Maske trage und auf den Abstand achte. Das Werkzeug, das man von den Bauern zum Schneiden erhalte, werde natürlich desinfiziert.

Auf neue Regeln eingestellt

Die Bauern haben Christbaumkulturen die zwischen zwei und zehn Hektar groß sind. Rund zehn Jahre braucht ein Baum, bis er geerntet werden kann. Veit Prettner züchtet seit 25 Jahren in St. Donat bei St. Veit auf sechs Hektar Fläche Christbäume. Er stellte sich auf die neue Verkaufssituation bereits ein und begann mit dem Christbaumverkauf. Für die Kinder habe man Tiere, Lamas und Alpakas zum Streicheln, auch Schafe. Neu sei das Covid-Präventionskonzept, das habe man der Bezirkshauptmannschaft eingereicht.

Es habe geheißen, im Freien sei das kein Problem: „Die Leute gehen auf einer Seite in die Kultur hinein und auf der anderen hinaus. Es muss unbedingt auf Abstand geachtet werden.“ 160.000 Bäume werden jährlich in Kärnten verkauft, der Großteil davon stammt aus heimischer Produktion.

Viele fahren während Weihnachten nicht weg

Durch den Lockdown ist der Absatz für Handels- und Gastronomiebetriebe weggefallen, deshalb wird es im Bereich der großen Bäume einen Ausfall geben. Dennoch rechnen die Christbaumzüchter heuer mit einem leichten Plus: Weniger Leute würden heuer zu Weihnachten verreisen und zu Hause feiern und sich dafür auch einen Christbaum kaufen.
Erst recht, wenn heuer viele wohl in kleinerem Rahmen feiern werden.