Voliere
Markus Ruckhofer
Markus Ruckhofer
Lifestyle

Von exotischen Vögeln fasziniert

Seit 20 Jahren betreibt Markus Ruckhofer in Feldkirchen eine Auffangstation für exotische Vögel. Der Vogelexperte ist seit seiner Jugend von den Tieren fasziniert und hat großes Fachwissen, das er auch gerne weitergibt.

Rund 50 Vögel fanden bei Ruckhofer ein neues Zuhause. Er kümmert sich bereits seit 20 Jahren um exotische Vögel, die im Vereinslokal der Vogelfreunde mitten in Feldkirchen untergebracht sind: „Wir haben Gelbbrustaras, dunkelrote Aras, Kakadus, Graupapagieren, Blaustirnamazon, Gelbkopfamazon, Gebirgslori, Wellensittich, Nympchensittich, Zwergpapageien und Grünzügelpapagei, Rotkopf- und Bergsittich.“

Markus Ruckhofer mit Chicco
Markus Ruckhofer
Ruckhofer und Chicco

Heikles Thema Futter

Die Vögel leben in großen Käfigen und nach Gruppen eingeteilt, damit sie gut miteinander auskommen. Jeden Abend ab 17.30 Uhr werden die Exoten gefüttert: „Am besten ist es, wenn man immer die gleiche Uhrzeit beim Füttern einhält. Wenn man abends füttert und sie tagsüber Hunger bekommen, fressen sie auch das Feine und klauben alles zusammen. Sonst wirft man zuviel Futter weg.“

Futterumstellungen sind für diese Tiere sehr schlecht. Man sollte immer das gleiche Körnerfutter kaufen, sonst verringert sich die Lebensdauer: „Einmal in der Woche bekommen sie Äpfel, Bananen, hartgekochte Eier, Zucchini.“ Wenn man einen Papagei kauft, muss man darauf achten, was der Vorbesitzer fütterte, egal, ob es Erdnüsse oder Früchte sind: „Wenn sie Obst vorher nie bekommen haben, fressen sie es nicht. Da muss man Geduld haben und nach ca. zwei Wochen probieren sie es dann. Alles, was süß ist, fressen sie gerne. Säuerliches werfen sie auf den Boden.“

Grüne Papageien
Markus Ruckhofer
Papageien sind empfindlich beim Fressen

Tiere werden auch Publikum gezeigt

Um das Futter, den Tierarzt und die Räumlichkeiten finanzieren zu können, ist man im Verein auf Spenden angewiesen. Außerdem werden die Tiere bei Veranstaltungen präsentiert, so Ruckhofer: „Das hängt davon ab, ob man einen Tag der offenen Tür hat oder ob es Adventmärkte gibt, da werden wir gebucht.“

Das Hobby von Ruckhofer ist sehr zeitintensiv. Er verbringt jeden Abend von 17.30 Uhr bis 22.00 Uhr bei den exotischen Vögeln. Seine Partnerin Sabine Jöbstl ist seine Urlaubsvertretung. Sie mag die Vögel ebenfalls sehr gerne, ihr gefällt das Bunte und die Gelehrigkeit. Wenn man sich mit ihnen viel abgebe, beginnen sie zu sprechen.

Graupapagei
Markus Ruckhofer
Graupapagei

Eine Vogelfreundschaft

Chicco ist ein Graupapagei und wurde von seiner Besitzerin aus Spittal abgegeben. Chicco hat eine Besonderheit, er will immer schmusen und ist zutraulich. Auch Lea ist ein Graupapagei, sie kann ein paar Worte sprechen: „Die haben wir aus Völkermarkt bekommen, der Besitzer musste sein Haus in der Pension verkaufen und wurde krank. Da haben wir den Vogel übernommen.“

Im gleichen Käfig sitzt auch der dunkelrote Ara Niko. Diese Ara-Art ist vom Aussterben bedroht, sagte Ruckhofer. Sie messen rund einen Meter von Schwanzspitze bis zum Kopf. Nikos bester Freund heißt Kurti, dem es derzeit nicht sehr gut geht. Der Graupapagei dürfte vom Vorbesitzer nicht richtig gehalten worden sein, ihm fehlen Brustfedern und er ist schwächer als die anderen Vögel. Niko und Kurti sind immer zusammen, so Ruckhofer: „Ich kann den Kurt von Niko nicht trennen, er wurde wahrscheinlich sterben. Niko verteidigt Kurti immer.“

Rot grauer Papagei
Markus Ruckhofer

Von Kücken an aufgezogen

Zwei Gelbbrustaras leben im Käfig daneben. Sie sind bereits mit sieben Wochen bei hier gelandet und wurden von Hand aufgezogen. Alle zwei Stunden wurden sie mit der Spritze gefüttert. Denn wenn der Kehlkopf austrockne, sterben sie, so Vogelexperte Ruckhofer: „Je älter sie werden, desto weniger muss man füttern. Mit 18 Wochen sind sie futterfest und fressen von selbst dazu.“

Papagei beim Fressen
Markus Ruckhofer

Wenn ein exotischer Vogel ausbüchst, wird Ruckhofer angerufen. Je länger der Vogel weg ist, umso stärker werden die Flügel und die Chance schwindet, ihn wiederzubekommen. Wenn ein Vogel im Herbst entfliege habe er schlechter Überlebenschancen, außer er finde einen Unterschlupf. Grundsätzlich seinen die Vögel beringt und man könne nachschauen, wem er gehört.