Eine AK-47 Maschinengewehrattrappe
SPK Villach
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Chronik

Terroralarm wegen Waffen-Attrappe

Ein 21-jähriger Asylberechtigter aus dem Iran hantierte am Donnerstagabend in Villach mit einer Attrappe einer Maschinenpistole und löste damit kurzzeitig Terroralarm aus. Er wurde vorübergehend festgenommen und wird angezeigt.

Der Einsatz am Donnerstagabend hätte auch mit einem Todesopfer enden können, der 21-jährige Mann aus dem Iran spazierte mit einer Attrappe einer AK-47 in der Ossiacherzeile herum, das ist laut Polizei auch jenes sowjetisch- russische Sturmgewehr, das auch der Terror- Attentäter in Wien verwendet haben soll.

Kurzzeitig Terroralarm

Diese Kalaschnikow des 21-Jährigen in Villach ist allerdings nur ein knapp 80 Zentimeter großes Zwischenstück einer Shisha, also einer Wasserpfeife, mit der man eigentlich über einen Schlauch Tabak mit Fruchtaroma rauchen könnte. Doch wer weiß das schon, wenn man in der Dämmerung an so jemanden vorbeifährt, der gerade diesen Teil einer Wasserpfeife in der Hand hält.

Dieser Mann hat auf uns gezielt, das sagten zumindest ein Autolenker und seine Frau, die gerade in der Ossaichehrzeile unterwegs waren. Sie alarmierten in Todesangst die Polizei, noch immer die Schreckensbilder aus Wien im Hinterkopf- und es dauert nicht einmal zwei Minuten, da wird der 21 jährige Iraner schon von schwer bewaffneten Polizisten der Einsatzeinheit Kärnten ins Visier genommen.

Maschinenpistolenattrappe einer AK-47
ORF
Bei der Waffen-Attrappe handelte es sich um ein Zwischenstück einer Shisha

Angespannte Situation

Eine mehr als angespannte Situation, denn in der Dunkelheit sind Attrappen von echten Waffen kaum zu unterscheiden. Dass es da zu keinem Schusswechsel gekommen ist, das ist nur auf das geschulte Vorgehen der Spezialeinheit zurückzuführen, sagt Villachs Stadtpolizeikommandant Erich Londer: „Wenn er die Waffe auf die Polizisten gerichtet hätte, wäre eventuell ein Unglück geschehen. Manche Menschen wissen nicht in welche Gefahr sie sich begeben, wenn sie mit solchen Sachen hantieren. In der Dunkelheit, wenn er auf die Kollegen anlegt, könnte es passieren, dass sie auf die Person schießen.“

Iraner ist sich keiner Schuld bewusst

Der 21-Jährige, der in Begleitung zweier Freunde war, legte die Waffen-Attrappe sofort auf den Boden, als plötzlich mehrere echte Sturmgewehre auf ihn gerichtet waren. „Er hat gesagt, es war aus Spaß gewesen. Er wollte diese Waffe einem Freund zurückbringen. Der Mann ist sich keiner Schuld bewusst, er wollte niemanden bedrohen und auch keine Probleme verursachen. Er sagte, er hätte sie nur über die Schulter gelegt gehabt. Es ist jedenfalls nicht in Ordnung, in Villach spazieren zu gehen und sich dabei einen solchen Gegenstand über die Schulter zu legen. Sehr intelligent ist diese Variation des Transportes nicht“, so Londer.

Im Internet wird diese Wasserpfeife in Form des russischen Sturmgewehres um 150 Euro angeboten, mit dem Zusatz in der Beschreibung, dass dieses Design ein Blickfang bei allen Gelegenheiten sei. Allerdings einer, der ins Auge gehen könnte. Der Akt wird jetzt an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.

Reaktionen aus der Politik

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ): „Er ist sich jetzt hoffentlich dieser kindischen Situation bewusst. Es zeigt, dass die Aufmerksamkeit nicht nur bei den Sicherheitskräften, sondern auch in der Bevölkerung da ist. Wir erleben eine gewisse Sensibilisierung und müssen alles tun, solche Nachahmungen im Keim zu ersticken. Dazu bedarf es einer entsprechenden Zivilcourage und Kooperation mit den Behörden.“

Auch FPÖ-Obmann Gernot Darmann meldete sich in einer Aussendung zu Wort. „Die Regierung hat aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und muss diese Person aus dem Verkehr ziehen und den Asylstatus aberkennen. Gerade vor dem Hintergrund des entsetzlichen Terroranschlages in Wien ist es kein Kavaliersdelikt, mit einer AK-47-Maschinenpistolenattrappe auf Menschen zu zielen. So eine Tat ist mit Sicherheit kein Spaß, sondern bitterer Ernst und muss den Entzug des Asylstatus und die Abschiebung des Täters zur Folge haben“, erklärt der FPÖ-Obmann Gernot Darmann in einer Stellungnahme.