Eine Liftkarte und Geld
APA/BARBARA GINDL
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Lifestyle

Liftkarten erstmals über 50 Euro

Kärntens Skigebiete planen den Saisonstart für das letzte November-Wochenende. Die Preise für Liftkarten werden um durchschnittlich einen Euro angehoben und überschreiten teilweise erstmals die 50-Euro-Schwelle für Tageskarten, was die Arbeiterkammer kritisiert.

Auf dem Naßfeld und in Bad Kleinkirchheim kostet die Erwachsenen-Tageskarte ab heuer 51 Euro, auf der Hochrindl sind es beispielsweise 36 Euro. Angesichts der Covid-19-Pandemie hofft die Branche auf die Rückkehr einheimischer Wintersportler auf die Pisten, bzw. ein nur kleines Minus bei ausländischen Gästen.

Mehr Platz auf den Pisten – mehr Einheimische?

Trotz Krise haben die Kärntner Seilbahnbetreiber heuer 22 Millionen Euro in neue Anlagen, Beschneiungsanlagen und Sicherheitssysteme investiert. Manuel Kapeller-Hopfgartner von der Gerlitzen Kanzelbahn, der neue Fachgruppen-Obmann in der Wirtschaftskammer, sieht ein mögliches Gäste-Minus bei ausländischen Wintertouristen nicht ausschließlich negativ. Dann werde es dementsprechend mehr Platz auf den Pisten geben und es würden vielleicht jene Einheimische wieder Skifahren gehen, die schon lange nicht mehr auf der Piste waren, so Kappeller-Hopfgartner.

Kärntner Skipass mit Lockdown-Rückvergütung

Nicht ganz so drastisch ausgefallen wie befürchtet ist das Minus bisher beim Vorverkauf des 610 Euro teuren Kärntner Skipasses. Man liege etwa 20 bis 25 Prozent hinter dem hervorragenden vorigen Winter, so Wolfgang Löscher, der Geschäftsführer des Kärntner Skipass-Vertriebes. Wegen der drohenden Coronavirus-Gefahr gibt es eine Rückvergütungs-Garantie. Wird bis 15. Jänner 2021 ein mehr als vierwöchiger Lockdown verordnet, bekommt man die Hälfte des Preises zurück. Bei einem Lockdown vor dem 15. Februar gibt es immerhin noch ein Drittel.

AK fordert Ermäßigungen für Familien

Die Kärntner Arbeiterkammer kritisierte die jährliche Preiserhöhung bei den Tickets der Skigebiete als „falsche Signals in Zeiten, in denen Skigebiete aufgrund von Reisewarnungen ohnehin auf Einheimische setzen müssen“, meinte AK-Präsident Günther Goach in einer Aussendung.

Angesichts der geschwächten Kaufkraft durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit erscheint der Arbeiterkammer eine Verteuerung des beliebten Wintersports nicht angebracht. Wegen ausbleibender Wintertouristen und damit sinkender Nachfrage hält Goach die Preiserhöhung für kontraproduktiv und rät zu Preisermäßigungen für Familien.