Bad Kleinkirchheim von Oben
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Chronik

Neue Krimiserie spielt in Bad Kleinkirchheim

Der deutsche Journalist und Autor Stefan Maiwald lässt seinen neuen Krimi „Die Tote im Stadel“ in Bad Kleinkirchheim spielen, es sollen zwei weitere folgen. Maiwalds Krimis spielen an realen Orten, sodasss sich Leser auch auf dessen Spuren machen können. Lokale, Bars oder Landschaften, die im Buch vorkommen, gibt es wirklich.

Bad Kleinkirchheim ist bekannt als Schauplatz des „Wenn die Musi spielt“ Open-Airs, als Austragungsort für Weltcupskirennen, Urlaubsort für Wanderer, Skifahrer und Thermengänger. Nun wurde die Gemeinde in den Nockbergen auch noch Schauplatz eines Krimis. Autor Stefan Maiwald lebt in Grado und ist mit einer Italienierin verheiratet. Bad Kleinkirchheim suchte er sich bewusst für seine „Tote im Stadl“ aus.

„Exotischer Ort“

„Wie die meisten Kärntner wissen, ist Bad Kleinkirchheim ein sehr beliebter Urlaubsort für Italiener, so auch für meine italienische Familie. Deshalb bin ich seit etwa zehn Jahren mehrmals im Jahr dort. Ich war immer fasziniert, wie exotisch so ein Ort auf Italiener wirkt, die am Meer leben. Für meiner Kinder ist Frittatensuppe etwas unfassbar Exotisches. Das ist ein tolle Grundlage in so einem idyllischen, aber auch fremdartigen Ort einen Krimi spielen zu lassen.“

Cover Die Tote im Stadl
Benevento Publishing

„Die Tote im Stadl“, Stefan Maiwald, Beneveto Publishing, ISBN-13 9783710402395, 270 Seiten und als E-Book.

In dem Krimi geht es um ein totes Zimmermädchen, das, wie sich herausstellt, ein paar zwielichtige Nebengeschäfte machte: „Chefinspektor Wendelin Kerschbaumer ist eigentlich auf Urlaub in Bad Kleinkirchheim. Weil sich der zuständige Chefinspektor beim Skifahren den Unterschenkel gebrochen hat, muss Kerschbaumer ran. Er deckt merkwürdige Dinge auf, die sich im Ort abspielen.“

Krimis als Reiseführer

Maiwald ist bekannt dafür, seine Krimis an echten Orten spielen zu lassen, man kann sie auch als Reise- oder Gourmetführer verwenden, um Restaurants, Hotels, Kaffees und Bars zu besuchen, von denen er im Krimi erzählt. Sogar Skikaiser Franz Klammer hat einen Kurzauftritt im Buch. Maiwald entdeckte die Schauplätze, die er beschreibt, zu Fuß: „Ich bin sehr viel spazieren gegangen, das ist eine große Leidenschaft von mir. Im Winter fahre ich auch Ski. Ich komme aus der norddeutschen Tiefebene. Der höchste Berg in meinem Geburtsort Braunschweig ist 90 Meter hoch. Ich war und bin jeden Abend in einem der Restaurants, da bekommt man viel mit.“ Für den Autor sind Restaurants inspirierende Orte.

Auch wenn Bad Kleinkirchheim der Hauptschauplatz ist, besuchen die Protagonisten des Buches auch andere schöne Plätze: „Der Krimi spielt zwar im Wesentlichen in Bad Kleinkirchheim, es geht aber auch in die Umgebung, nach Radenthein, an den Millstätter See, den Afritzer See. Es kann einem Krimi ja nur gut tun, wenn er den Horizont ein bisschen erweitert und die Umgebung miteinbezieht.“

Ideen kommen beim Gehen

Maiwald findet seine Ideen vor allem im Gehen. Seine Charaktere sind immer sehr ausgefallen und überraschen: „Es wäre doch langweilig, wenn man in einem Buch Menschen trifft, die man auch täglich um sich hat oder bei Einkaufen sieht. Ich habe eine Schwäche für ausgefallene Charaktere und bringe die in allen Büchern unter. Wie die Oma, die mit Goethe Deutsch gelernt hat und wenn sie ein Taxi anhalten will, ruft sie nicht ‚Halt‘ sondern ‚Verweile doch‘. Es gibt jede Menge ausgefallene, seltsame, schräge Typen.“ Das gebe einem Buch die Würze, so der Autor.

Gerade diese ausgefallenen Charaktere sorgen im Buch auch immer wieder für sehr unerwartete und zum Teil auch humorvolle Wendungen. Für ihn sei das Wichtigste in einem Krimi, dass der Schuldige jemand sei, von dem man es am wenigsten erwarte, so Maiwald. Daher gebe es immer überraschende Wendungen.

Kommissar auf Urlaub in Kärnten

Der Kommissar, der die Ermittlungen um den Tod der jungen Frau führt, ist kein Einheimischer: „Wendelin Kerschbaumer ist Wiener, der auf Urlaub in Bad Kleinkirchheim ist. Mir war es wichtig, jemanden in die Ermittlungen einzubeziehen, der eigentlich damit nichts zu tun hat. Ich finde den Blick von außen immer sehr spannend. Wendelin Kerschbaumer ist zwar Wiener, ich habe ihm aber auch bisschen Internationalität mit deutschen und italienischen Verwandten mitgegeben. Kerschbaumer ist ja eher ein Südtiroler Nachname.“ Im Gegensatz zu einer Großstadt finde er kleine Alpenorte sehr interessant und wolle damit auch noch in anderen Ausgaben spielen.

Die „Tote im Stadl“ ist der Auftakt zu einer ganzen Krimireihe, die in Bad Kleinkirchheim spielt: „Es wird eine Fortsetzung geben, ich habe gerade das Manuskript des zweiten Bandes beendet, es wird auch noch einen dritten Band geben. Der zweite Band soll im September nächsten Jahres erscheinen.“

Bisherige Krimis spielten in Venedig

Die bisherigen Krimis von Stefan Maiwald spielten immer am Meer, in der Lagunenstadt Venedig: „Ich habe in den letzten Jahren drei historische Kriminalromane geschrieben, die im Venedig des 16. Jahrhunderts spielen. Meine Idee war, man müsste jemanden wie James Bond in der Geschichte auftauchen lassen. Deswegen ist die Trilogie ‚Der Spion des Dogen‘ erschienen. Außerdem ist Anfang des Jahres der Krimi ‚Wenn die Gondeln untergehen‘ erschienen. Er spielt in der Jetztzeit. Ich habe mich also für die Bad Kleinkirchheim-Krimis gut warm geschrieben.“

Auch wenn Maiwald viele Bücher über sein Leben mit seiner italienischen Familie schrieb, so faszinierten ihn Krimis immer schon. „‚Gut gegen Böse‘ ist ja die Essenz einer jeden guten Geschichte, bei einem Krimi wird es besonders deutlich. Vor diesem Hintergrund kann man auch wunderbar kreativ sein, ich versuche immer, viel Humor hinein zu bringen, am Ende muss natürlich das Gute siegen.“